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Ferrari 275 GTB
Ja,
der 275 GTB... Lange habe ich nach einem Modell gesucht... Nachdem die
Racer-Varianten für meine Le Mans 1966-Sammlung bereits vorlagen,
mir aber aufgrund ihrer Unmaßstäblichkeit nicht gefielen
(deutlich zu groß, eher 1:28, ein altes Racer-Problem!), war ich
lange auf der Suche. Bei TA71 Model
Factory schien ich fündig geworden zu sein, vielleicht eine
echte Alternative zu den zig-OCAR-Abgüssen? Denn ein PROTO-Modell
wird kaum noch angeboten, und wenn dann für sündhaft teures
Geld! Naja, hier mal das fertige Ergebnis, gar nicht so übel, wenn
man die im Folgenden beschriebenen Voraussetzungen berücksichtigt:
Schön
war zu sehen, dass die Karosserie aus dem 3D-Drucker extrem leicht war
(lediglich 8g!!!), einen ebenfalls 3D-gedruckten Innenraum aufwies und
ebso hergestellte Details wie Stoßstangen, Scheinwerfer,
Kühlergrill usw.
Bei
genauer Betrachtung hat es mich jedoch fast umgehauen, als ich mir die
Karo genauer ansah - seht selbst und macht euch ein Bild davon:
Extrem
rauhe Oberfläche, superzäher Kunststoff, kaum zu
bearbeiten/schleifen - ein Horror! So versuchte ich mein
Möglichstes, um diese "Mondoberfläche" zu glätten. Mit
viel Primer und Grundierung, -zig Zwischenschliffen und
ungezählten Flüchen später war es dann möglich, den
ersten Farblack aufzubringen!
Am
Heck sieht man bei genauer Betrachtung immer noch die Stufen des
3D-Drucks! Ich habe bereits jede Menge Modelle aus dem 3D-Drucker
gebaut und wage mit über 50-jähriger Modellbau-Erfahrung zu
sagen, dass diese Modelle absoluter
Schrott sind! Vor allem: Die Anbauteile sind aus Resine
gegossen, sehr glatt und sauber - warum also nicht auch die Karosserie?
Muss es solch ein extremes "lightweight" sein, dass das Auto nur so
ähnlich aussieht wie ein 275 GTB, aber eine völlig
beschissene Oberfläche hat? Was machen die Slotcar-Enthusiasten,
die nicht über die Werkstatausstattung und die Erfahrung
verfügen wie unsereiner? Zudem ist für mich völlig
unverständlich, dass Pendle in England die Modelle dieses
italienischen Herstellers in sein Sortiment aufgenommen hat! Zum
Vergleich: Schaut euch diverse Modell auf meiner Seite aus dem
Militärbereich an, die ich aus dem 3D-Drucker gebaut habe oder -
zeitgleich gebaut - diesen Maserati Birdcage aus
dem Hause CG Slotcars aus den USA! Da sieht man, dass eine glatte
Oberfläche und wenig Gewicht der Karosserie nicht einander
ausschließen!
Zu allem Übel: Bei diesem Ferrari handelte es sich um eine
Auftragsarbeit für meinen Kumpel Karsten aus Berlin. Als ich die
Sendung mit dem Modell erhielt, musste ich mir erst mal Luft machen und
ihm meinen Ärger vor die Füße kippen - wozu Karsten ja
beileibe nix konnte. So setzte er sich mit Marco, dem Hersteller, in
Verbindung und bekam eine derart arrogante Email zurück, nach dem
Motto: Jeder der Ahnung von Slotcars und Modellbau habe, bekäme
aus seinen Modellen auch wirkliche Pretiosen hin!
Da blieb mir die Spucke weg! Unsinnig, darauf zu reagieren und weitere
Zeit und Energie für eine Erwiederung zu verwenden! Ich sage nur:
Leute, schaut euch das vierte Bild von oben an und überlegt, ob
ihr euch für teuer Geld solch
einen Murks aus dieser "Slotcar-Schmiede" TA71 Model Factory
antun wollt! Würde Marco meinetwegen zwei Varianten anbieten:
Einmal diesen zähen Kunsstoff mit der 40er
Schleifpapier-Oberfläche für Bestzeitenjäger und einmal
eine Karo aus regulärem Resine-Druck - alles wäre gut.
Highspeed-Slotter, die eine ultraleichte Karo suchen, wären
genauso zufrieden wie der Modelbauenthusiast und Slotcar-Sammler, der
einfach nur schöne Modelle in seiner Vitrine haben möchte.
Also: Augen auf beim Kauf von Modellen von TA71 Model Factory, der
hauptsächlich über Facebook seine Modell vertickt... Ob man
bei Pendle noch nicht gemerkt hat, was man da für Dinger im Lager
liegen hat???