AC Cobra 1964

Obwohl ich bereits eine Cobra (heftig um-) gebaut hatte, steckte mir diese Version hier ziemlich "in der Nase"!. Zu außergewöhnlich war dieser Renner, der von Tommy Hitchcock und Zourab Tchkotoua pilotiert wurde. Er trug von einem vorherigen Rennen (Daytona?) noch seine Startnummer, die auf der Motorhaube schlichtweg um die Ziffer 2 der Targa Florio-Registrierung ergänzt wurde! Auf dem Kofferraumdeckel und den Seiten stehen beide Startnummern unvermittelt nebeneinander - ein Unikum!









Aber auch der Co-Pilot von Hitchcock ist meines Erachtens ein Nachlesen wert. Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch an die Regenbogenpresse der 60er und 70er Jahre, als über den Jet-Set von Marbella und Mallorca berichtet wurde. Da spielte der König von Spanien kräftig mit! Tchkotuoa war ebenfalls ein Adeliger, sogar ein Prinz und mit dem König eng befreundet, auch mit einem gewissen Herrn Gunter Sachs... Also allemal  ist dieses Auto einen Bau wert!





Als Basis diente mir ein "white kit" der Cobra von MRRC, die Technik kommt aus dem gleichen Hause, ein Sebring-Chassis befeuert den Renner.  Die Aspekte des Umbaus hielten sich in Grenzen, hier könnt ihr mal zum "Serienmodell" der Cobra von MRRC vergleichen, was euch ins Auge fällt!  Besonders vorbildgerecht sind in diesem Fall die Anschnallgurte für den Piloten, die an einer Querstange des Überrollbügels mittels lackiertem Tamiya-Tape befestigt wurden. Entscheidend war jedoch das große Gitter vor dem Kühler! Hier musste ich eine ganze Weile in mich gehen und überlegen, wie ich das wohl umsetze...



Als alter Schiffsmodellbauer habe ich ja immer einige Messingstäbe kleiner und kleinster Durchmesser vorrätig. Diese kommen ebenso vom tschechischen Hersteller Aber wie das Gitter, welches aus dem 1:35er Militärbereich kommt. Also erst eine Schablone auf Papier gezeichnet, danach einen 0,8 mm Messingstab gebogen und mit (wenig) Sekundenkleber vorsichtig auf das Gitter platziert, damit sich die Durchbrechungen nicht zusetzen. 1mm-Stifte als Halter "trocken" in die Karo gestzt und das Gitter daran ausgerichtet und verklebt. Anschließend mit mattschwarzer Farbe aus der Airbrush lackiert! Einfach, wenn man weiß, wie's geht...



Vor Baubeginn kam die Frage auf, ob ich diese Cobra mit zerdellerter Front darstellen sollte, denn das Auto ist fotodokumentarisch sehr gut erfasst. Schließlich siegte aber die Entscheidung in Richtung "Startzustand"! Lediglich über die Decals von LeMansDecals.com habe ich mich (wieder einmal!) geärgert! Das Material, was der nette Spanier verwendet, ist einfach Murks! Die Trägerfolie reagiert ganz schlecht auf Weichmacher jedweder Art, die Decals müssen einzeln ausgeschnitten werden (eigentlich kein Problem), aber die Schnittkanten wölben sich dann nach oben (Tipp: Die Decals ganz eng am Motiv ausschneiden!)! Und schließlich bleiben kleine Fältchen übrig, hier besonders auf der Motorhaube und dem Kofferraumdeckel, wo es besonders "krumm" zugeht.
Die Räder kommen von einer Serien-Cobra. Hier musste ich einen Tausch vornehmen, um an das korrekte Felgendesign heranzukommen. Dennoch: Ein hochinteressantes Fahrzeug mit einer außergewöhnlichen Geschichte und spannendem Hintergrund, was den Prinzen anbelangt!

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