Bizzarini Super America Stradale 5300 GT A3C

In Le Mans 1966 hatte die Fahrerpaarung Sam Posey/Massimo Natili mit ihrem Bizzarrini wenig Glück: Bereits in der 5. Stunde wurde ihr Fahrzeug disqualifiziert und aus dem Rennen genommen, weil sie eine Sicherheitslinie in der Boxengasse verbotenerweise überfahren hatten (Quelle: Wikipedia).

Aus dem Hause GTM (George Turner Models) stammt dieser Exot, der Bizzarrini Super Stradale GT A3C. Um diesen Renner für das 1966er Rennen in Le Mans korrekt wiederzugeben, musste ich einige Punkte am Fahrzeug abändern. Das GT-Modell gibt das Auto so nicht korrekt passend für LM’66 wieder, hier war also genaue Recherche angesagt. George sah das Fahrzeug als Linkslenker vor, wie er z.B. in Sebring 1965 oder verschiedenen englischen Serien fuhr. Folgendes galt es somit zu beachten:





Zur GTM-typischen Bauweise des Chassis, einen universellen Motor-/Hinterachshalter in ein typenspezifisches Chassis mit schlechter Passung einzusetzen, habe ich bereits hier beschrieben. EInfach unschön! Denn ich mochte mich nicht damit zufrieden geben, dass das Komplettchassis keine Einheit in sich bildet!

Den Linkslenker-Innenraum konnte ich ja nicht verwenden, also habe ich aus Karton ein komplett neues Cockpit gebaut. Das Einpassen war insofern sehr schwierig, weil ja nichts an der Hinterachse bzw. an den Reifen schleifen durfte! Meiner Fahrerfigur aus dem Hause Proto musste ich daher den Helm kappen, zudem das Dach stark ausfräsen, um die Figur so platzieren zu können, damit das Cockpit ausreichend hoch verklebt werden konnte! Ein ziemliches Gefriemel, bei dem ich ein im unlackierten Zustand bereits angepasstes Cockpit aus Karton gleich in die Tonne kloppen konnte... Also nochmal das Ganze...



Die Schläuche für die Kühlluftzufuhr, welche durch die auf der Heckscheibe aufgesetzten Hutzen durch die Heckablage ins Chassis geführt wurden, habe ich aus "Schläuchen" zugeschnitten, die ich von einer geschlachteten FLY Corvette C5R übrig hatte - meiner Grabbelkiste sei Dank!  Gleiches gilt für den Tankstutzen, der werksseitig nur als Stab gegossen war. Hier bringt  die "Schlauchoptik" deutlich mehr Realismus! Auch das Anbringen eines einzelnen Zusatzscheinwerfers an der Frontlippe und die interessant abgeklebten Scheinwerfer entsprechen dem Vorbild! Schade, so sieht man allerdings nichts mehr von den schönen Scheinwerferlinsen...



Hier habe ich im Folgenden die Bereiche markiert, die es umzubauen galt (mit einem Kreuzchen versehen). Ebenso wie beim Chaparral 2D wurden die angegossenen Scheinwerfer plan gefräst und nach der Lackierung durch die schönen Scheinwerferlinsen von Tin Wizard ersetzt. Kleiner, aber feiner Unterschied auch hier: An der Frontkante gab das Modell von GTM zwei kleine Lämpchen wieder (Blinker? Rote Pfeile!)). Sie wurden zwar beim Linkslenker gefahren, beim Rechtslenker in LM'66 jedoch nicht. Verspachteln und verschleifen!







Hier sieht man die - aus meiner Sicht - sehr große Öffnung im unteren Chassis hinten. Hier habe ich eine Plastikplatte eingesetzt, sie verspachtelt und verschliffen.



Die Felgeneinsätze von GTM waren einen Tick zu klein für meine gedrehten Alus samt Bereifung von BRM. Ausweg: Mit dünnen Streifen Tamiya-Tape habe ich die heruntergeschliffenen Inserts (damit man die Durchbrechungen besser herausarbeiten kann und sie nicht mit schwarzer Farbe füllen muss) umwickelt, bis sie saugend in die Töpfchenfelge passten. Dann habe ich den kompletten Einsatz lackiert. Zur Farbe: Auf manchen Fotos könnte man meinen, der GT 5300 habe goldene Felgen gehabt - ist aber nicht so, sie waren definitiv silbern/alufarben!







Um die richtige "Einpresstiefe" zu bekommen (hinten tiefer als vorne), habe ich runde Kunststoffscheiben auf Abstandshaltern in die Felge eingeklebt. Die schwarze Lackierung gibt den im Anschluss aufgesetzten Felgeneinsätzen in ihren Durchbrechungen die optische Tiefe. Wären die Durchbrechungen der Felgeneinsätze mit dem Pinsel gefüllt worden, wäre das Ergebnis ungleich unsauberer geworden!





Ein absolut außergewöhnliches, exotisches Fahrzeug, was man wirklich nicht alle Tage auf einem Rennbahn sieht! Zum Fahrverhalten: Schnell, aber gutmütig, sehr ähnlich dem Chaparral, der ja technisch die gleichen Voraussetzungen aufweist, und eine absolute Augenweide!

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