Ford GT40 Roadster 1965

Kurz bevor ich mit einem recht aufwändigem Umbau eines "späten" GT40 in den "frühen" Roadster beginnen wollte (auf Basis FLY oder SCALEXTRIC), erschien bei dem französischen Kleinserienhersteller GMC von Dominique Finazzi ein Resine-Karosseriekit dieses äußerst seltenen Rennboliden! Schwein gehabt - und sehr viel Arbeit gespart! Dieser Kit gibt zwar die Le Mans-Version des Roadsters wieder, aber die Unterschiede zum Wagen, der auf der Targa gefahren wurde, sind kaum wahrnehmbar. So galt es zunächst, die Le Mans-spazifischen Nummernschildbeleuchtungen, die am Body angegossen sind, wegzuschleifen. Auch werden die fotogeätzten Gitter im Heck nicht benötigt - und wandern in die Grabbelkiste!



Die Karosserie ist insgesamt sehr massiv gegossen. So sollte jeder, der diesen Renner auch auf Bestzeitenjagd schicken möchte, im Inneren die Wandstärke verringern und fräsen! Für mich jedoch ist dieser Umstand zu vernachlässigen...



Als Chassis ist auch bei GMC das längenverstellbare PCS32 vorgesehen, welches ich ebenfalls verwendet habe. Die GT40-spezifischen Felgen liegen den Alutöpfchen als Resineinserts bei. Die Dreizack-Zentralverschlüsse sind Ätzteile, die der reichhaltigen Platine angehören. Fahrwerksbedingt nimmt Bob Bondurant hier nur als Halbfigur in einer Badewanne mit schwarzem Wasser Platz - schade! Aber ich wollte mir nicht schon wieder die Mühe machen, ein Cockpit scratch zu bauen und auf die Suche nach einem passenden Chassis mit Sidewinder-Antrieb gehen... Chassis-Eigenbau ist nicht so sehr mein Ding!

Die Lackierung erfolgte mit einem MiPa-2K-Farblack, den mir vom Lackierer meines Vertrauens anmischen ließ. Der Farbcode stammt aus dem GT40-Forum und lautet 0-6-0450-1, die Farbe nennt sich "linden green".

Alles in Allem freue ich mich riesig über diesen seltenen Vogel in meiner Targa Florio-Sammlung!

Nachtrag im August 2024:

Mir war klar, dass bei bestimmten Leuten die Nachfrage nach solch einer Pretiose  immer bestehen wird, besonders dann, wenn man Slotcars zur Targa Florio sammelt! Nachdem Karsten aus Berlin  für teuer Geld einen weiteren Spider von MMK aufgetrieben hatte, war dieser (natürlich!) als rtr-Modell in der Le Mans-Version ausgeführt!
Die Qualität der Lackierung und insbesondere der Zuschnitt der Verglasung (Scheinwerfer, Zusatzscheinwerfer, Scheiben) war so grottig, dass ich befürchtete, beim Zerlegen  irreparable Schäden zu bekommen. Die Karosserielack war auch nach tagelangem Bremsflüssigkeitsbad nicht herunterzukriegen, so blieb nur das äußerst mühselige Abschleifen per Hand und "quer durch die Körnungen"! Karsten war seinerzeit bei mir zu Besuch und musste mein Leiden mitansehen...

Trotz alledem hatte es auch etwas Gutes für sich, den Renner neu aufzubauen. Bei meinem ersten, oben gezeigten Modell hatte ich mir nicht die Mühe gemacht, den Ölkühler in der Front vorbildgerecht abzuändern. Das GMC-Modell (es stammt aus der gleichen Form wie der aktuelle Wagen von MMK, hier gibt es ja "verwandschaftliche Verbindungen und Kooperationen" der Hersteller) sah ebenso die Le Mans-Version vor wie hier das Fertigmodell von MMK. Ford France setzte 1965 der GT40 Spider mit der Startnummer 15 ein, dieses Auto hatte nur einen einzelnen, recht großen Kühler in der Schnauze. Auf der Targa Florio waren zwei Kühler übereinander gebaut, zusätzlich gab es zu den Seiten der Kühler Öffnungen für die Bremsscheibenbelüftungen vorne.

Hier nun habe ich mir die Arbeit gemacht und aus Plastiksheet diese Variante nachgebaut:

















So sieht der GT40 Spider deutlich vorbildgerechter aus, wie ich finde, Die extrem viele Arbeit hat sich gelohnt!

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