Ferrari 330 P4 1967


Seit langem schon steht der Ferrari 330 P4 in der Targa Florio-Version von 1967 auf meiner Wunschliste. Kürzlich konnte ich relativ günstig die limitierte Monza-Edition von Scalextric ergattern, die zwei dieser Prototypen beinhaltet und Ausgangsbasis für meinen Umbau werden sollte. Der zweite Renner wird zum 412 P der Scuderia Filipinetti des gleichen Rennens umlackiert - doch dazu an anderer Stelle mehr.





Die anvisierte Variante stellt den Wagen von Ludovico Scarfiotti und Nino Vaccarella dar, letzterer rutschte in der berühmten Colessano-Kurve mit der rechten Seite an die Bordsteine und beschädigte sich beide rechten Räder. Der Aufprall war allerdings so stark, dass auch die Radaufhängungen brachen, was für den Lokalmatador das Aus bereits in der ersten Runde bedeutete.



Gegenüber der von Scalextric herausgebrachten Monza-Version, die das Coupé abbildet, galt es folgende Punkte für den Umbau zu beachten:
Ganz schön lange Liste, aber ohne Probleme abzuarbeiten. Der Umbau ging tatsächlich leichter von der Hand als erwartet. Zur Gestaltung des Spoiler auf der Front klebte ich einen schmalen Streifen Plastiksheet an die rückwärtige Kante des Luftaustrittschachts und spachtelte ihn von vorne her an. Anschließend verschleifen. Selbstkritisch muss ich anmerken, dass ich etwas steiler hätte anschleifen müssen, so dass diese aufgesetzte Lippe etwas prominenter hervortritt. So ist es im Gesamten betrachtet etwas zu sanft ansteigend - aber vertretbar. Die kleinen Zusatzöffnungen für den Kühllufteintritt (wahrscheinlich fürs Cockpit) stammen aus der Grabbelkiste. Der kleine eckige auf der Fronthaube wurde aus fotogeätztem Material gebogen, der halbrunde aus einem Profilstück zurecht geschliffen.


Das Dach war recht schnell weggeflext, die innere Motorabdeckung vom Cockpit abgetrennt. Auf diese Motorabdeckung klebte ich zwei schmale Streifen aus 1 mm starker Polistyrolplatte und spachtelte die Räder nach innen hin an. Verschleifen, anpassen, ins Heck einkleben, mit dem übrigen Heck angleichen, spachteln, schleifen, spachteln, schleifen...



Die Lüftugslamellen wollte ich zunächst aus 0,2 mm starkem Alublech formen. Dies gelang mir jedoch nicht so gut, zu unregelmäßig sahen diese Lamellen aus. Trotz der geringen Materialstärke war es schwer, die Aufkantungen sauber zu biegen. Also entschloss ich mich, meine "Papier in Sekundenkleber getränkt"-Methode zu verwenden. So schnitt ich die Lamellen einzeln aus Papier zu, bestrich sie mit Sekundenkleber und setzte sie auf einen schmalen, ebenfalls mit Acrylcyanat getränkten Streifen Papier. Klappte wunderbar, ist superbillig und somit auch beliebig oft wiederholbar, falls es mal nicht so gut funktionierten sollte.



Die Auspuffendrohre trennte ich vom Bauteil ab und ersetzte sie durch Adernendhülsen, die ich matt weiß lackierte.  Auf den Vorbildfotos wird klar, dass bei diesem 330 P4  die Endrohre deutlich länger waren als beispielsweise beim 412 P. Also galt es, diesem Umstand Rechnung zu tragen. Das Ersatzrad wurde in die Öffnung im Heck geschoben, dazu mußte das filigrane Gitter weichen. Es findet in Kürze beim 1967er P3 Verwendung... Der Reifen ist ein Stück eines FLY-Classic-Pneus, der eine sehr schöne Profilierung aufweist.



Nun steht wie gesagt der 412 P noch an, darüber hinaus werde ich mich auch noch an dem 1966er 330 P3 versuchen - denn einen weiteren Scalextric-Ferrari habe ich noch im Schrank stehen!

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