Geschichte
Die
HMS Suffolk war ein Schwerer Kreuzer der Kent-Klasse der Royal Navy,
der
hauptsächlich im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde, bevor man ihn
1948
abwrackte. Die Suffolk wurde am 30. November 1924 im Portsmouth
Dockyard als
Kreuzer der County-Klasse auf Kiel gelegt. Sie war Teil des ersten
Bauloses
dieser Klasse, das einige Unterschiede zu den später gebauten
Schiffen aufwies.
Dementsprechend wird dieses erste Baulos oft als eigene Untergruppe mit
Kent-Klasse bezeichnet.
Die
Schweren Kreuzer wurden unter den Beschränkungen des
Flottenvertrages von
Washington von 1922 entwickelt und sollten einen Wert 10.000 t
Wasserverdrängung im Beladezustand der Standardverdrängung
nicht überschreiten.
Das
Modell
Der
Bausatz mit der Nr. F303S existiert nun schon seit über einem
halben
Jahrhundert! Erstmals 1964 erschienen erfuhr der im typischen
Airfix-Maßstab
1:600 gehaltene Schiffsbausatz sechs Wiederauflagen/Re-Boxes und ist
auch aktuell
noch im Programm!
Diese
Schachtel mit dem fast schon ikonischen Deckelbild befand sich am
Nikolaus-Morgen 1967 in meinem Stiefel, den ich abends zuvor
hinausgestellt
hatte! Zunächst konnte ich damit recht wenig anfangen,
letztendlich stellte sich
diese Begegnung aber als eine DER Sternstunden in meinem weiteren Leben
dar:
Der Start meines lebenslangen Hobbys Plastikmodellbau! Mein Vater Kurt
F. Pohl,
der selbst bei der Kriegsmarine als Torpedomechaniker diente
(„Karlsruhe“,
Z-24, T-15, zuletzt als Obermaat), beschenkte mich so mit meinem
allerersten
Bausatz - ich war damals sechs Jahre alt! Natürlich
gibt es dieses Modell
aus meinen Kindertagen, welches ich mit Hilfe meines leider allzu
früh
verstorbenen Papas baute, längst nicht mehr. Jedoch vor ca. 20
Jahren hatte ich
die Idee, die Suffolk erneut zu bauen, weil sie für mich unter
mehreren
Aspekten eine wichtige Rolle einnimmt. Klar waren meine
Fähigkeiten im
Modellbau mittlerweile schon weiter gediehen, aber ich wollte das
Modell so
bauen, wie ich es als Kind gerne gebaut hätte – so, wie die HMS
Suffolk in den
damaligen Airfix-Katalogen abgebildet war (ich habe übrigens noch
mein Original
des Katalogs aus dieser Zeit). Also ohne großen Schnickschnack,
keine Ätzteile,
Rigging oder sonst etwas. Ausnahme: Die Bemalung erfolgte per Airbrush
und ein
klein wenig Alterung hatte ich dem Modell gegönnt. Also ein Bau
„out oft he
box, old school“! Ja, richtig, die Sockelbeschriftung passt nicht zum
Anstrich
der Suffolk, den sie bei Kriegsbeginn trug. Da hätte ich die
Jahreszahl wohl
besser weggelassen.
Viele
Jahre stand die Suffolk unter einer selbst angefertigten Glashaube auf
einem
vom Schreiner erstellten Sockel. Bis bei einem unserer Umzüge ein
Seitenteil
des Glases einen Sprung bekam. So stand auch für die Suffolk der
Umzug in eine
Trumpeter-Vitrine an. Das damals beim örtlichen
Eisenwarenhändler eigens
angefertigte und gravierte Messing-Schild kam natürlich mit.
Seinerzeit gab es
noch keine schönen Messing-Sockel für Schiffe wie heute, so
mussten es zwei
Schubladen-Knaufe aus dem Baumarkt tun.
Das
Modell steht nun wiederum so viele Jahre in der neuen Vitrine, dass ich
es erst
jetzt bemerkte, dass sich im Laufe der Zeit am Bug eine Sinkstelle
gebildet
hat! Auch wenn die Suffolk in meinem Bastelzimmer einen Ehrenplatz hat,
schaut
man nicht gar so oft dahin, daher fiel es mir bislang nicht auf.
Das
Bauen in dieser „traditionellen“, wenn auch für mich völlig
ungewohnten und
nahezu „rückwärtsgewandten“ Art des Modellbaus hat mir
dennoch sehr viel Spaß
gemacht.