Grundsätzlich
muss ich mich
natürlich fragen lassen, was in aller Welt mich geritten hatte,
mir ein solches
Bauthema auszusuchen, welches nach Fertigstellung die Abmessungen von
1,80 m x
0,90 m aufwies…
Als
Erklärung/Rechtfertigung
wäre da zum einen mein Interesse am Schiffsmodellbau im
Allgemeinen und an der
modernen US Navy im Speziellen zu nennen, die mich schon seit
Kindertagen, aber
verstärkt Anfang der 80er Jahre fasziniert hatte, als die
SKYWAVE-Bausätze aus
diesem Themengebiet in Deutschland erhältlich waren.
Zum
anderen war es schlichtweg
der Pragmatismus, steht mir zu Hause doch nur ein recht begrenzter
Platz für
mein Hobby zur Verfügung. Die Einheiten meiner Carrier Strike
Group (CSG) wurden
jeweils auf einem Sperrholzbrett in Szene gesetzt, welches genau in
meine
Vitrinen passte. Jedes Element hat die Abmessungen von 30
cm x 60 cm. Nun kann ich das komplette
Diorama in meinen Vitrinen präsentieren. Somit sind auch solche
Flächen eines
Dioramas gut vorzeigbar – und nicht nur im dunklen Karton im Keller
oder auf
dem Dachboden zu verstauen!
Zweiter
Vorteil dieses
modularen Aufbaus: Die Transportfähigkeit! Nicht zu verachten,
weil ja ein
(bruch-) sicherer und einfacher Transport zu diversen
Ausstellungsevents zum A
und O gehören! Meine Elemente passen genau in Umzugskartons, sogar
mehrere übereinander!
Ich habe aus Styrodur-Resten Distanzklötze geschnitten und
aufgedoppelt, so
dass die Masthöhe eines Schiffes problemlos überwunden werden
konnte, bevor das
nächste Element darauf platziert wurde. Alles steht sehr stabil,
rutsch- und
bruchsicher im Karton, ohne dass ich eine eigene Display-Box pro Schiff
verwenden musste – was wiederum hinderlich für den Gesamteindruck
als
Komplettdiorama gewesen wäre.
Doch
zunächst zu den
Vorüberlegungen für dieses Projekt:
Die
Entscheidung für genau
diese CSG hing mit meinem Interesse an der USS Nimitz zusammen.
Ursprünglich
wollte ich den Träger im frühen Bauzustand realisieren, als
Fan des Films „Der
letzte Countdown“, natürlich genau in dieser Version, mit den
Maschinen des
Carrier Air Wing Eight (CVW-8) plus diverser Begleitschiffe! Bei der
Recherche
bezüglich der Begleiteinheiten kristallisierte sich aber die
1997/98er-CSG während
der Operation „Southern Watch“ heraus (die
Flugverbotszonenüberwachung des
südlichen Iraks), weil alle Begleitschiffe im Maßstab 1:700
als Bausätze
erhältlich waren! Somit habe ich meine Idee der „frühen“
Nimitz mit dem CAW-8
zugunsten der Realisierung einer kompletten CSG aus dem entsprechenden
Zeitfenster
abgeändert. Die Überlegung, dass ich alleine eine komplette
CSG bauen wollte,
die z.B. bei den Kollegen der IG Modellmarine auf eine Vielzahl von
Modellbauern verteilt wurde, schreckte mich aber nicht ab.
Die
Wassergestaltung meines
Dioramas entstammt einer Empfehlung von Frank Spahr aus Gesprächen
während des
DPMV-Konvents in Fuldatal im Mai 2012. Hierzu hatte ich bereits vier
meiner
CSG-Begleiteinheiten fertig gestellt, jedoch noch nicht in ein
Gewässerelement
eingepasst. Mir fehlte für diese große Fläche einfach
noch eine zündende Idee.
Hemmschuh
war für mich die
schiere Fläche. Der Empfehlung von Frank folgend strich ich die
Sperrholzplatten
in seegrün, nachdem ich die Positionen des Verbandes festgelegt
und mittels
Schablonen abgesteckt hatte. Die Seefarbe wurde mit einem breiten
Pinsel
aufgetragen, der Bereich um die Schiffsrümpfe herum mit weiß
in Kombination mit
den angemischten Seefarben moosgrün und königsblau
aufgehellt. Nach dem
Trocknen erfolgte der Auftrag von Acryl-Strukturgel mittels einer
Schaumstoff-Lackierwalze. Hierbei lernte ich einiges über das
(Abbinde-)
Verhalten des Acrylgels, welches sich sehr gut auftragen ließ.
Ich hatte mir
eine Dose der Fa. Marabu besorgt. Je länger man dieses
zunächst milchige Gel
aufrollert, umso stärker wird der „Wellengang“, weil das Gel
abzubinden beginnt.
Somit sind meine neun Platten auch nicht alle identisch, was den
Wellengang
anbelangt. Ein kleines Manko, das ich jedoch gut verschmerzen kann. Die
fertig
gestellten Schiffsmodelle wurden schließlich mit einem kleinen
Streifen
Bauacryl aus dem Baumarkt aufgeklebt, die beiden großen Einheiten
mittels
Schrauben durch den Holzboden im Schiffsrumpf verzugsfrei befestigt.
Die
Bugwellen gestaltete ich wiederum mit transparentem Bauacryl, den
übrigen
Wellengang entlang des Schiffsrumpfes jedoch mittels Marabu-Acrylgel
und einem
kleinen Modelliermesser.
So
sahen schon einige
Besucher auf diversen Ausstellungen mein Groß-Diorama,
eingeschlossen die ISSC
2013 in Heiden – jedoch mit einer riesigen „Baustelle“ in der Mitte!
Denn die
USS Nimitz hatte ich zwar immer dabei, aber lediglich den reinen,
nackten
Rohbau, quasi nur den Schiffsrumpf mit aufgelegtem Flugdeck – und einem
Baustellenschild darauf…
Bereits
im Mai 2013 begann
ich mit dem Bau der Nimitz, ließ ihn aber zwischenzeitlich wieder
liegen,
nachdem von Trumpeter die schnellen Einsatzgruppenversorger als
Spritzgussbausatz erhältlich waren. So musste ich für meine
USS Sacramento
nicht mehr auf den teuren Resine-Kit von
JAG zurückgreifen. Der Bausatz des Versorgers (ebenfalls ein
Umbau) reizte mich
seinerzeit mehr als der Träger, so wurde der arbeitsintensive Bau
der Nimitz
wieder nach hinten verschoben. Denn ich wusste ja, welche Heidenarbeit
da noch
auf mich zukommen würde…
Vorteilhaft
für mein
Unterfangen, die Nimitz im Bauzustand vor ihrer letzten großen
Umrüstung
während des Werftaufenthalts im Jahr 1998/99 darzustellen war,
dass es zwei Bausatzvarianten
des Typenschiffes seiner Klasse gab: Eine „frühe“ Nimitz (ca.
1980) und eine
„späte“, die den Rüstzustand aus dem Jahre 2005 wieder gibt.
Und ich brauchte
den mittleren Zeitabschnitt! Also waren einige Umbauarbeiten
vorzunehmen. Ich
besorgte mir jedoch schlichtweg beide Bausätze und verwendete die
notwendigen
Teile, teilweise mit Abänderungen. Eine teure Maßnahme, aber
angenehm, denn so
umging ich zeitaufwändige Eigenbau-Maßnahmen!
Die
Vorbildlage gestaltete
sich schwierig, zu wenig eindeutige Bilder aus der Zeit von 1997-98
waren
zugänglich. Aber es reichte aus meiner Sicht aus, um die
wesentlichen Elemente dieses
Bauzustands wiederzugeben. Folgende Umbauten am Schiff waren notwendig:
-
Der
backbord vorderer RIM-Starter musste
einer CIWS-Einheit weichen, die Plattform wurde gemäß
Vorbild abgeändert;
-
der
backbord achtere Sea Sparrow-Starter
erhielt eine weitere SPS-65 Radarbeleuchter-Einheit samt Plattform,
davor
gelagert kamen einige zusätzliche SatCom-Kuppeln zum Einbau;
-
Umbau
der Heckgalerie mit neuen Plattformen,
u.a. für das CIWS und das AN/SLQ-32-System.
-
Abänderung
der Brücke, Ergänzung diverser
SatCom-Dome.
Bevor
ich jedoch mit diesen
Details startete, erhielt der Waterline-Rumpf eine Aufdoppelung aus
einer 1,5
mm starken Polistyrolplatte, um den Träger nicht zu sehr im
Diorama absacken zu
lassen (Empfehlung von Eberhard Sinnwell, IG Modellmarine). Gleiches
habe ich bei
meiner USS Sacramento umgesetzt, was die Schiffe wesentlich
realistischer
wirken lässt als die allzu dünne Waterline-Platte aus dem
Bausatz!
Der
Rumpf mit den
abgeänderten Waffenplattformen war relativ schnell gebaut,
lackiert und
gealtert, aber nun ging’s ans Eingemachte: Bevor ich das Flugdeck
aufsetzen
konnte, musste das Hangardeck komplett eingerichtet sein! Also auf an
die
Bonsai-Flieger! Nach meinen Recherchen waren an Bord der Nimitz zum
Darstellungszeitpunkt folgende Staffeln eingeschifft:
Es
wäre ja alles kein
Problem gewesen, gäbe es vom Geschwader CVW-9 im Maßstab
1:700 die passenden
Abziehbilder für die Fliegerleins… Meine Recherche bei
Starfighter-Decals blieb
erfolglos, auch der direkte Kontakt mit Mark von Starfighter Decals war
wenig
Mut machend. Alle anderen Geschwader waren verfügbar – nur nicht
der CAW-9! So
blieb mir nichts anderes übrig als die Geschwaderkennzeichen (im
Wesentlichen
die Leitwerksmarkierungen, also den Tail Code „NG“ für den CVW-9
und das
Geschwaderwappen) selbst am PC zu zeichnen, herunter zu skalieren uns
selbst
auszudrucken! Vorteil war dabei, dass der Darstellungszeitraum durchweg
low-viz-Markierungen bei den Navy- und Marines-Maschinen aufwies, was
den Druck
vereinfachte. Bunt, also high-viz, wäre mir jedoch lieber gewesen.
Nach einigen
fehl geschlagenen Versuchen mit abgestuften Grautönen der
Abziehbilder
entschloss ich mich, die Decals in schwarz zu drucken – in diesem
kleinen
Maßstab schlug der low-viz-Effekt komplett durch, man erkannte so
gut wie gar
nichts mehr von den Abzeichen! So ging ich den Kompromiss ein, die
Staffeln als
solche erkennbar zu halten, jedoch mit eher dunkelgrauen bis schwarzen
Kennungen als Decals.
Aus
dem Fotoätzteilesatz von
Gold Medal Models (GMM) für moderne US Navy-Jets griff ich
lediglich auf die
Betankungssonden der EA-6B Prowler zurück, alles Weitere wie
Fahrwerk oder
Räder war mir im Verhältnis zu den guten und recht fein
detaillierten Details
der Trumpeter-Flugzeuge dann doch zu aufwändig. Außerdem
gibt dieser Ätzteilesatz
lediglich ein Viertel der Maschinen einer Air Group wieder, ich habe
ca. 60%
der Fliegenden Einheiten gebaut – und dieser Ätzteilesatz ist
recht teuer und
beinhaltet viele Bauteile für andere Typen, die ich gar nicht
benötigte!
So
waren einige Wochen mit
dem Bau der Flieger angesagt, gleichzeitig rüstete ich die
Unterseite des
Flugdecks mit 24 parallel geschalteten SMDs aus, die mit 3 V zum
Leuchten
gebracht wurden. Ich wollte doch das schön ausgestaltete
Hangardeck nicht im
dunklen Kohlensack verschwinden lassen, wenn der „Deckel“ geschlossen
wird! Dazu
führte ich den Plus- und den Minusstrang eines Modellbahnkabels,
an den die
Mini-Leuchtkörper angelötet wurden, in Richtung Bug und
ließ das Kabel durch
den Rumpf unter die Dioramenplatte verschwinden, wo ich im hinteren
Bereich des
kompletten Dios eine kleine Box zum An- und Ausschalten des Lichts
installiert
habe. Eine einzelne SMD hielt ich zur Beleuchtung der grün
verglasten Brücke (Tamiya
X-25 transparent grün) bereit und führte deren
Anschlüsse durch ein Loch unter
der Insel an den Hauptkabelstrang.
Somit
musste das gesamte Hangardeck
in diesem Baustadium bereits komplettiert werden - wobei ich es
natürlich
fotografierte, bevor ich das Flugdeck aufbrachte. Hier
kamen schon die vorlackierten Sailors von Eduard zum Einsatz, die sich
um die
Wartung der Maschinen im Hangar kümmern.
Mir
war es jedoch zu wenig,
die Flugzeuge „nur“ zu lackieren und im bzw. auf dem Träger
abzustellen. Ein
wenig „action“ durfte da schon sein, auch im Hangardeck, und erst
recht, wenn
dieses später nur in Teilen durch die Toren an den Aufzügen
einsehbar sein
würde! Aber diesen Bereich nur stiefmütterlich zu behandeln,
würde sich später
beim Gesamteindruck des Modells rächen, davon war ich fest
überzeugt! Daher
mein Aufwand an dieser Stelle.
Ich
hatte als Thema des
gesamten Dioramas die Versorgung auf See gewählt, weil (aus meiner
persönlichen
Sicht) zu viele (bestimmt sehr gut gebaute) Flugzeugträgermodelle
immer wieder
die Start- und Landeszenen an Deck in den Vordergrund stellen. Sicher
sind sie die
auffälligsten und visuell interessantesten Momente an Bord eines
Trägers. Mich
reizte hingegen das, was man ansonsten nicht so oft sieht, was für
die
Operationsfähigkeit eines Kampfverbandes aber nicht minder wichtig
ist! So war ein
Teil der UNREP- und VERTREP-Übung (UNderway
REPlanishment und VERTical REPlanishment
*) schon anhand meiner USS Sacramento abzusehen, in
welche Richtung es auch bei der USS Nimitz gehen würde: Keine
Flugmanöver
während dieser Übung! Von daher musste der
Flugzeugträger natürlich an diese
Szene angepasst werden!
Im
Detail hieß das für mich,
dass im Hangar Wartungsarbeiten an den Jets durchzuführen waren.
Also:
Geöffnete Cockpithauben, Einbau von Sitzen und Tiefziehen von
neuen Kanzeln!
Bei einer Hornet im Hangar lasse ich das Personal sogar die Radaranlage
(ein
kleinstes Fotoätzteil) in der abgeklappten Nase der F-18
überprüfen! Die
Wartungsplattformen und Leitern von Flyhawk leisteten mir hier zur
zusätzlichen
Detaillierung gute Dienste!
Zur
Realisierung der
geöffneten Cockpithauben bei Tomcat,
Hornet und Prowler erstellte ich Positiv- und Negativ-Stempel
aus
Fimo-Knete, über die ich eine dünne Acetat-Folie mit dem
Fön erhitzte, bis sie
sich anpasste. Die Sitze in den Cockpits sind kleine mit Sekundenkleber
verstärkte Papierstreifen.
Die
Tragflächen der
Turboprop-Maschinen (C-2A Greyhound und E-2C Hawkeye) wurden
abgetrennt, die
Landeklappen herausgesägt und durch Papierstreifen ersetzt, mit
Sekundenkleber
verstärkt. Einer Greyhound bohrte ich den Rumpf aus und gestaltete
die
Heckklappe ebenfalls aus verstärktem Papier im geöffneten
Zustand neu. Mit
dieser Greyhound sollte es eine Verladeszene an Deck geben.
Bei
der Verwendung von
zusätzlichem Gerät wie Gabelstapler, Deck Tractors, Fire
Engines und mehr
konnte natürlich keinesfalls das Material aus dem Bausatz
verwendet werden:
Einerseits sind lediglich zwei Schlepper im Kit enthalten, zum anderen
sind
diese Teile unsäglich groß. So besorgte ich mir die
wunderschön gestalteten
Tractors von Black Dog und von JAG, wobei im direkten Vergleich der
beiden
Bausätze jener von Black Dog leider nicht punkten konnte. Diese
Schlepper aus
Resine, die in unterschiedlichen Varianten und mit verschiedenster
Beladung
wiedergegeben sind, wurden schlichtweg ebenfalls zu
groß modelliert! Obwohl ich diesen Kit
schon gebaut (alle Räder der 14 Tractors waren einzeln
anzubringen) und bemalt
hatte, sortierte ich diesen Satz aus und beschränkte mich auf den
wirklich
tollen Bausatz von JAG, der – vor allem im direkten Vergleich mit den
Jets und
den Eduard-Figuren – sehr maßstäblich wirkt! Von Black Dog
verwendete ich hingegen
den Resine-Kit Nr.70001 mit Ladegut, welches ich mit Evergreen-Profilen
und
einem Ätzteilesatz von Five Stars Models (Holzkisten)
ergänzte. Die kleinen
fotogeätzten Hydraulik-Hubwägelchen und Transportkarren
für die Außenlasten der
Jets stammen zwar von einem Bausatz aus dem 2. WK von Flyhawk, waren
aber in
diesem Maßstab aus meiner Sicht auch für die Neuzeit zu
gebrauchen. Die übrigen,
am Träger selbst verwendeten Fotoätzteile kommen vom
Komplettsatz für diese
Flugzeugträgerklasse von GMM.
In
Abweichung von meiner
gewohnten Methode, das Rigging am Mast mit einer Faser einer schwarzen
Damenstrumpfhose zu realisieren, griff ich dieses Mal zum Material von
Uschi’s.
Hier verwendete ich den 0,03 mm flexiblen Faden. Mit der Verarbeitung
und dem
Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Aus diesem Material wurden auch die
Fangseile
gestaltet. Der dem Bausatz beigefügte Kupferdraht zur Verwendung
als Fangseil hat
eher die maßstäbliche Dicke eines Abflussrohres! Mit dem
Material von Uschi’s sind
die Fangseile sogar noch flexibel!
Ein
letztes Detail brachte
ich an einem der SH-60 Hubschrauber an: Genau wie bei der CH-46E Sky
Knight,
die das Frachtgut von der USS Sacramento zur USS Nimitz transportiert,
stellte
ich den vorderen der beiden Sea Hawks mit drehendem Rotor dar: Ein
passend
geschnittenes Stück PE-Folie, welchem per Airbrush ein wenig
kreisförmige Ringe
auflackiert wurden. Anschließend schnitt ich vier
Rotorblattsegmente aus, um
die Illusion des sich drehenden Hauptrotors zu erzielen. Den Heckrotor
knipste
ich mit einer Lochzange aus der Folie.
Einige
Abende beschäftigte
ich mit dem Aufkleben der Eduard-Figuren – eine vorzügliche
Übung im Sinne des ZEN! Ich konnte
dabei nicht umhin, den
lila gewandeten Männern, die für die Betankung der Jets
zuständig sind, einen
Tankschlauch aus dem Uschi’s-Material über die Schultern zu
hängen!
Abschließend
muss ich
erwähnen, dass ich (leider) nicht die Tankschlauchtrommeln aus dem
GMM-Fotoätzteilesatz verwendet habe, weil mir der Bau bei der
Vielzahl der
Trommeln zu uneinheitlich geriet. Musste doch den geätzten
Seitenteilen der
Trommeln eine Achse eingeklebt werden, die man aus PS-Material selbst
zu
ergänzen hatte. Nach der Lackierung der Trommeln wäre ein
Faden (oder ähnliches
Material) auf die Trommeln aufzuziehen gewesen. Aber auch mit dem prima
Faden
von Uschi’s stellten mich meine Schlauchtrommeln nicht zufrieden und
ich
verwendete die Plastikbauteile aus dem Kit. Dabei kam mir die Idee,
dass eine
Kombination aus beidem, Fotoätzteile und Teile aus dem
Bausatz, ein ganz
gutes Ergebnis bringen könnte. Dazu müsste man die
Seitenteile der
Plastiktrommeln abschleifen, bis man nur noch den mit Schlauchmaterial
strukturierten Trommelkörper vorliegen hat. An diesen wären
dann die
Seitenteile der Trommeln von der GMM-Platine anzukleben.
Bei
meinem nächsten
Flugzeugträger der US Navy werde ich darauf zurückkommen.
Fazit:
Die
Zerstörer und Kreuzer
dieser CSG waren ja recht schnell gebaut, jeweils ein gut
überschaubares
Projekt. Auch der schnelle Einsatzgruppenversorger ging trotz der
notwendigen
Umbauarbeiten „gut von der Hand“. Dass ich mich mit meinem
Flugzeugträger aber
über so viele Monate ausschließlich beschäftigen
sollte, hat mich dann doch
überrascht. Es ist nicht nur die schiere Größe des
Modells – auch im kleinen
Maßstab 1:700 – die mir das Handling erschwerte (weil die Nimitz
z.B. kaum in
meine Sprühkabine passte!), sondern die Komplexität dessen,
was ich mir
vorgenommen hatte. Es ist halt auch immer eine Frage des eigenen
Anspruchs!
Unterm
Strich bin ich mit
dem Ergebnis jedoch zufrieden. Im Nachhinein frage ich mich aber, ob
sich der
Aufwand mit den maskierten Kanzeln der kleinen Jets gelohnt hat. Auf
den ersten
Blick sieht man nicht, dass es sich um eine klare Cockpitverglasung
handelt,
spiegeln sie doch den dunkleren Innenbereich des Cockpits wieder. Erst
im
„Gegenlicht“ zeigt sich hier die Transparenz. Auch das spröde
Material der
klaren Trumpeter-Flieger war nicht sehr angenehm zu bearbeiten, zumal
die
Formtrennnähte so gut wie gar nicht erkennbar waren, um sie zu
verschleifen! Die
alternativen Bausätze von Jets aus grauem Plastik gibt es wohl von
Pit Road
oder Fujimi, letzterer lag mir auch mit einem Exemplar vor. Er ist aber
kaum
noch erhältlich und demgemäß teuer, zudem werden ja
entsprechende Stückzahlen
an Flugzeugen benötigt! Somit ließ ich ihn unberührt.
Darüber hinaus muss man
dennoch ergänzend auf die transparenten Maschinen von Trumpeter
zurückgreifen,
da Baumuster wie z.B. die C-2A Greyhound anderweitig nicht
erhältlich sind. Aber
ein solch umfassendes Projekt wie ein Flugzeugträger, zumal als
Umbau, muss
sicher an manchen Stellen mit Kompromissen leben.
*
Unter Seeversorgung (NATO: Replenishment at Sea/RAS oder Underway
replenishment/UNREP) versteht man die Versorgung in See befindlicher
Kriegsschiffe mit Betriebsstoffen, Ersatzteilen, Lebensmitteln,
Munition und
anderen Versorgungsgütern und die Personalübergabe. In
der U.S.Navy und anderen Marinen mit großen Versorgungsschiffen
werden feste
Versorgungsgüter häufig während der Übergabe des
Kraftstoffs mit Hubschraubern
transferiert. Dieses als Vertical Replenishment (VERTREP) bezeichnete
Verfahren
ist schneller als die Übergabe von Paletten mittels Geschirr. (Quelle:
WIKIPEDIA)