Grumman F-14 A Catapult Launch Diorama, REVELL / DRAGON

Nachdem ich in den frühen 80er Jahren so ziemlich alles im Maßstab 1:72 gebastelt hatte, was es an fliegenden Einheiten der US Navy und den US Marines im Handel zu erstehen gab, bin ich seit einiger Zeit wieder „zurück zu den Wurzeln“ gekommen – nur in der kleineren Größenordnung! Fast zwangsläufig mussten mich meine Versuche des Flugzeugmodellbaus in diesem Maßstab, von denen ich hier bei MV schon einige vorgestellt habe, zu meinem früheren und nun wieder entdeckten Lieblingsthema führen - ich hab’s ja fast geahnt! Mein ursprüngliches Vorhaben, ein US Navy Trägerdeck in 1:144 zu bauen, habe ich sagen wir mal, zeitlich etwas nach hinten verschoben. Wenn man Dan Linton’s Scratchbau der „NIMITZ“ in 1:144 auf www.carrierbuilders.net betrachtet, kann man schon mal weiche Knie bekommen und das eigene Projekt in die superlange Pipeline schieben



Also begnüge ich mich aktuell mit kleineren Bauten bzw. Dioramen. Die heute gezeigte F-14 A stammt aus dem Hause REVELL . So ganz oob wollte ich den dicken Kater der Navy natürlich nicht bauen. Etwas Besonderes sollte es schon sein. Dass ich auf das Trägerdeck-Diorama von DRAGON zurück greifen wollte, war ebenso klar wie die Tatsache, dass ich der REVELL-F-14 den Vorzug vor der formtechnisch deutlich überalterten DRAGON-Tomcat gebe.













Die zum Trägerdeck von DRAGON gehörenden Schlepper und Figuren habe ich natürlich übernommen, die Figuren wurden abgeformt, in Resine vervielfältigt, weitere Klone werden in einem anderen Diorama noch zu sehen sein. Ergänzt wurden die Winzlinge von Figuren der Fa. Century Wings aus Weißmetall. Diese galt es jedoch zunächst von ihrer Standplatte zu befreien, zu entgraten und neu zu lackieren – obwohl die Figuren bereits einen Anstrich aufweisen, kann man diesen doch nur als rudimentär bezeichnen!




Die Dio-Platte habe ich mit Schiebebildern aus dem Hause STARFIGHTER-DECALS ein wenig aufgewertet.






Der entscheidende Punkt für den Bau einer unmittelbar startenden Tomcat war das Erscheinen des Conversion-Sets von GOFFY-Models aus der Tschechischen Republik:



Neue Schwenkflügel mit ausgefahrenen Slats und Flaps, dem tief eingetauchten Bugfahrwerk und neuen AIM-54-Raketen, alles aus recht sauberen Resine-Guss. Die Raketen waren aus meiner Sicht jedoch kaum besser als jene von REVELL, wohl aber mit dünneren Flügeln versehen, von denen einige allerdings schon beschädigt waren. Deshalb beließ ich es bei den REVELL-Flugkörpern.

Die beiden Piloten kommen von Eikoku Zakaten (World Air Model Seats Collection), einem Kleinserienhersteller aus Japan und sind – gemessen am Porto und den Zollgebühren – sauteuer. Aber auch wunderschön gestaltet!


Ich habe die Sitze noch ein wenig verfeinert, indem ich die schwarz-gelben Schlaufen für die Schleudersitzauslösung aus einer Ader einer dünnen Litze anbrachte.




Wie meine anderen 1:144er Flieger habe ich diese Tomcat mit VALLEJO-Farben lackiert, mit TAMIYA-Klarlack versiegelt und mit SCHMINKE-Ölfarbe ein Washing aufgetragen. Weitere Verschleißspuren erfolgten mittels TAMIYA-Pigmenten. Der DRAGON-Dioramaplatte spendierte ich noch ein kleines Rähmchen, eine Hohlkehleiste aus dem Baumarkt und schon ist ein platzsparendes Diorama fertig für die Vitrine, was den Vergleich mit dem Standart-Flugzeugmaßstab 1:72 nicht zu scheuen braucht.

Fototechnisch versuchte ich, der startenden Tomcat einen passenden Hintergrund zu spendieren:




Einen Nachtrag muss ich noch vermelden: Berechtigterweise kam aus dem FF (Flugzeugforum) die Kritik, dass die beiden Piloten zu tief im Cockpit sitzen - völlig richtig! Ich hab' mich dann - nach einigem Zögern, ein bereits fertig gestelltes Modell wieder zu "zerlegen" -  doch getraut, die Kanzel abzunehmen und die beiden Piloten wieder heraus zu fummeln. Das ging aber zu allem Glück ohne Weiteres und vor allem ohne Beschädigungen.

Im Vergleich zu den originalen Schleudersitzen wirken die Pilotenfiguren auf ihren Martin-Baker GRU-7A gar nicht mal so klein:


Auf den obigen Fotos sieht's aber schon ein bissel blöd aus... Also 'raus mit den Männers und ihnen ein kleines Stückchen Plastik unter den Sitz geklemmt! Hierbei wurde deutlich, dass es auch nach oben hin eine Begrenzung gab, die durch die Auslöseschlaufen gegeben war. Zu hoch konnte ich die Jungs nicht ins Glas 'rein schieben, dann würden die Schlaufen seitlich an die Kopfstütze des Sitzes gedrückt - unrealistisch! Also so wie's nun ist scheint es mir ein Kompromiss zu sein aus "Machbarkeit" einerseits und der Vorbildtreue andererseits:




Zum Schluss noch ein kleiner Ausblick auf mein nächstes Projekt, ebenfalls ein Trägerdeck-Diorama. Hier möchte ich Maschinen mit geöffneten Kanzeln, angelegten/angeklappten Tragflächen und einigem Personal zeigen, das sich mit der Wartung bzw. der Vorbereitungen der Jets beschäftigt.


Parallel zur oben gezeigten startenden F-14 hatte ich zwei weitere Tomcats von REVELL in Arbeit – reine Arbeitsökonomie! Anhand der Markierungen ist schon absehbar, in welche Richtung das Dio mal gehen wird...


Diese beiden F-14 A erhielten den Umbausatz von GOFFY, mit dem man die Kanzel geöffnet darstellen kann. Ok, man kann auch die REVELL-Kanzel aufsägen, aber bei GOFFY MODELS liegt eine tiefgezogene, sehr dünne und doch stabile Kanzel dabei, zusätzlich der Hebe- und Verschussmechanismuss aus dem Innernen der Kanzel als fotogeätztes Bauteil. Hinzu kommen die Einstiegsleiter, die Klappe für den Betankungsstutzen auf der rechten Frontseite, ein komplett neuer Fahrwerksschacht und sehr dünne, mit filigranen Details versehene Fahrwerksklappen vorne.


Warum nur für den vorderen Fahrwerksschacht erschließt sich mir nicht, die deutlich dünneren Fahrwerksklappen für das Hauptfahrwerk liegen erst dem Conversion-Set Nummer drei von GOFFY für eine F-14 in der „Bomb Cat“-Version bei.

 Bei diesen Bildern wird mal wieder das Motto der 144er-Fraktion deutlich: Go 1/144 – beat 1/72!

Nachtrag:


Bei der ISSC (International Small Scale Convention) am 07.09.2013 in Heiden gewann mein F-14-Diorama die Silbermedaille in der Klasse FD1 "Flugzeuge, Dioramen, alle Maßstäbe" (und "Gold" für mein japanisches Trägerdeck in der gleichen Klasse)! Bei einem qualitativ extrem starken Feld bin ich darauf besonders stolz! Hier    http://smallscaleconvention.jimdo.com/    ein Link zur ISSC-Seite, auf der es in Kürze weitere Bilder der Ausstellung zu sehen geben wird (Die HP der ISSC öffnet leider nicht im Frame meiner HP, daher bitte die Adresse in euren Browser kopieren)!
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