Zwischenzeitlich
hatte ich mir einen Decalbogen von
Y-Craft besorgt. Nicht die erste Wahl (weil immer ein wenig
pixelig) - aber
dennoch. Er gibt eine Maschine mit der taktischen Kennung „094“
(Bu.No.138271) der
VA-122 „Flying Eagles“ wieder, die 1970 auf der Naval Air Station
Miramar, California,
eingesetzt war.
So ohne weiteres war der Bausatz jedoch nicht für die Navy-Variante zu übernehmen! Aber Dominique Jadoul von RetroWings hat da eine passende Abhilfe im Angebot: Unter der Bestellnummer RW44161 gibt es eine korrigierte Motornachbildung mit einer feineren, genauer definierten 9-Zylinder-Motorfront, Lufteinlässen und Kühlklappen, geeignet für die B- und D-Version. Der kleine Resine-Block passt (fast) perfekt an den Rumpf, von dem man vorher die alte Motor- Cowling abtrennen muss. Fast deshalb, weil im Zuge der Anpassungs- und minimalen Spachtelarbeiten die kleine, geöffnete Luftklappe auf der linken Seite sich verabschiedete. Sie ist so fein abgegossen – sie hatte keine Chance! Im weiteren Verlauf baute ich eine neue Klappe aus Papier, welche mit Sekundenkleber verstärkt wurde.
Zudem
fräste ich den Motorblock komplett aus, denn ich traute dem
Gewicht des
Resine-Klötzchens nicht zu, dass er mir alleine einen Tailsitter
ersparen
könnte. Daher fühlte ich den Leerraum mit Bleikügelchen
– zu Recht, wie sich
später zeigen sollte.
Das
Cockpit ist ein wenig rudimentär gehalten, außer den beiden
Instrumentenpaneelen und den Sitzen gibt nur gähnende Leere. Da
allerdings die
Kanzel sehr groß und zudem wunderbar klar und schlierenfrei
gespritzt ist,
mussten zumindest ein paar Steuerknüppel aus der Grabbelkiste
eingebaut werden.
Gurte aus dünnem Tamiya-Tape lockerten das eintönige
Gestühl ein wenig auf.
Erfreulicherweise gibt es für beide Instrumentenboards jeweils ein
Decal.
Wie
bei Short Run-Bausätzen fast durchgängig üblich gab es
auch bei der Trojan sehr
dicke Angüsse, selbst für die feinen Teile wie Luftschraube
und Fahrwerk. Das
Hauptfahrwerk war leider nicht bruchfrei vom Ast zu trennen. Auf der
Suche nach
Ersatz fiel mir aus der Grabbelkiste ein Fahrwerk einer Zero von Sweet
in die
Finger, das dem der T-28 sehr nahe kam. Lediglich in der Länge
musste es ein wenig
angepasst werden.
Die
wenigen Bauteile waren schnell zusammengefügt, bis auf den bereits
angesprochenen Bereich der Motorabdeckung musste ich nicht zur
Spachteltube
greifen.
Bei
der Vorbildrecherche fiel mir ins Auge, dass die „094“, also die von
mir
dargestellte Maschine, zumindest zeitweise auch einen Fanghaken
getragen hatte.
Da dieser laut Vorbildern aber derart weit über das Heck
herausragte,
befürchtete ich, dass er nicht lange halten würde und bei
einem Transport zur
nächsten Ausstellung gleich wieder im Karton liegen könnte.
Daher habe ich mich
für die Darstellung des Zeitfensters entschieden, da diese T-28 B
(noch) keinen
Fanghaken trug.
Ein
nettes, kleines Projekt fürs Wochenende, welches nun meine
Sammlung an US
Navy-Fliegern im Maßstab 1:144 bereichert. Go 1/144 – beat 1/72!