Sikorsky
SH-3D Sea King, SWEET, 1:144
Wohl
war der Sea King-Bausatz von SWEET nicht bedruckt, aber die die
Detailfülle
beschränkte sich lediglich auf einen mit feinen Gravuren
versehenen Rumpf. Das
war’s dann aber auch schon! Auflistung der Negativ-Punkte:
Das
wollte ich so nicht stehen lassen. Außerdem wollte ich der Sea
King ja gefaltete
Rotorblätter spendieren, denn sie war für mein
Trägerdeckausschnitt der USS
Nimitz vorgesehen, auf dem ich Baumuster aus den frühen 80er
Jahren zeigen
wollte, allesamt aber mit gefalteten Tragflächen und Rotoren!
Somit
schlummerte der Klassiker der US Navy-Hubschrauber lange Monate in
meinem
Regal. Als ich mich jedoch an die ersten Schritte eines Umbaus einer
CH-53 D in
eine E-Version mit drei Triebwerken und sieben Rotorblättern
machte, kam mir
die Idee zur Verfeinerung des Sea King-Rotors. Somit war der Starschuss
zum Bau
gegeben!
Als
erstes färbte ich die oberen Fenster mit transparent-grüner
Farbe von Tamiya.
Sehr schade, dass das komplett transparent ausgeführte Bugteil
nicht wirklich klar, sondern leicht milchig war! Die Rumpfnähte
wurden ebenso verspachtelt wie der Ansatzpunkt für die Winde. Zu
allem Übel bestand diese auch noch aus Weichplastik, so dass sie
in keiner
Weise zu gebrauchen war. Also Eigenbau an dieser Stelle, im Cockpit
ebenfalls.
Hier zog ich eine Platte aus 1 mm starkem PS ein, das ich mit
Evergreen-Profilstückchen
für die Instrumententafeln und Sitzen aus der Grabbelkiste
bestückte. Mit 0,3
mm Messingdraht und Besenborsten baute ich die Verstrebung der Winde
neu auf.
Das
Instrumentenpanel erhielt noch Decals aus der Grabbelkiste,
zusätzlich formte
ich noch aus Messingdraht Pitch und Stick. Den an den rechten
Fahrwerksausleger
angegossenen AN/ASQ-81 (V)-2 Magnetic Anomaly Detector (MAD) habe ich
ausgefräst und aus einer Sparrow-Rakete neu gestaltet.
Somit
ging’s recht zügig ans Abkleben und Lackieren mit Vallejo-Farben.
Nach dem
Auftragen einer Sperrschicht mittels Tamiya-Glanzlack hob ich die
Gravuren mit
grauer Ölfarbe von Schminke hervor. Decals (sehr schön, drei
Versionen sind möglich,
sehr gute Qualität!), erneut Klarlack und schließlich der
Abschlusslack in matt
von Revell. Einige
der Decals habe ich selbst gedruckt, um die Maschine an die Staffel
HS-9 „Sea Griffins“ an Bord der Nimitz anzupassen.
Soweit,
so gut. Jetzt also die Hardcore-Rotor-Geschichte! Lange versuchte ich
mich
davor zu drücken, indem ich nach weiteren Hubschraubern in diesem
Maßstab
suchte, die ein fünfblättriges Tragwerk hatten und als
„Schlachtvieh“ halbwegs
passen konnten – vergeblich! Also zurück zur Scratch-Version:
Die
notwendigen fünf Aufhängungen klebte ich auf eine dünn
geschliffene Panzerlaufrolle
im 1:87er Maßstab, die den richtigen Durchmesser hatte. Den
richtigen Winkel
bzw. die Abstände der Teile zueinander habe ich auf ein Stück
Papier als „Spinne“
aufgezeichnet. Hier galt es, 72° einzuhalten. Entsprechend musste
nun auch das
Gegenstück des Rotorkopfes zerteilt werden. Nur keine Hemmungen
und ran an die
MiniTool mit Kreissägeblatt:
Nun
wurde ein Bauteil am Stück verklebt, es stellt das mittlere, Auf
dem
Rumpfrücken liegende Rotorblatt dar, welches nicht angewinkelt
ist. Die anderen
vier stellte ich mittels der Fotoätzteile von Brengun für die
angeklappten
Rotorblätter der SH-60 in verschiedenen Winkeln dar. Diesen
Ätzteilesatz hatte
ich bereits beim Bau meiner RH-53 D Sea Stallion verwendet.
Den
mittleren Bereich im Rotorkopf verstärkte ich mit ein wenig
Spachtelmasse –
wohl eher eine Vorsichtsmaßnahme. Fertig lackiert und mit ein
wenig Kupferlitze
detailliert sah die Geschichte schließlich so aus:
Einziger
Wermutstropfen: Eigentlich müsste die schwarz-gelbe Rotorkappe
gewölbt sein,
ich fand bisher jedoch noch kein passendes Teil. Somit ist sie
zunächst nur
flach dargestellt und nur leicht verklebt – bei passender Gelegenheit
wird sie
ersetzt. Fertig! In meinem kleinen Diorama macht sich die Sea King sehr
gut:
Zum
Schluss noch einige walk-around-Fotos:
Und
schließlich das unvermeidliche Beweisfoto, mit dem die
1:72er-Fraktion ein
wenig geärgert werden soll, denn es ist mittlerweile so viel im
kleinen
Bonsai-Maßstab möglich – wer braucht da noch 1:72?
Go
1:144 – beat 1:72!