Zum Vorbild:
Der Piasecki HUP
Retriever/H-25 Army Mule ist ein kleiner, einmotoriger
Universalhub-schrauber
in Tandemkonfiguration, der von der Piasecki Helicopter Corporation aus
Pennsylvania gebaut wurde. Der H-25 wurde aufgrund einer Ausschreibung
der
US-Navy aus dem Jahr 1945 entwickelt und von 1949 bis 1954 hergestellt.
Die
Ausschreibung verlangte einen kompakten Nutz- und Rettungshubschrauber,
der von
Flugzeugträgern, Schlacht-schiffen und Kreuzern aus operieren
konnte. Dieses
Baumuster wurde auch von der United States Army und von
Marinestreitkräften
andere Länder eingesetzt. Der HUP/H-25 war der erste Hubschrauber,
mit dem ein
Looping geflogen wurde und der erste mit einem Autopiloten.
Zum Modell:
Schon seit geraumer
Zeit ist der HUP-2 „Retriever“ im Bonsai-Maßstab von MiniWing
erhältlich. Wie
vom tschechischen Hersteller gewohnt bekommt man eine
überschaubare Anzahl sehr
sauber gegossener Resinebauteile und – ebenfalls üblich – zwei
tiefgezogene Cockpitverglasungen (s. Bild). Weiterhin liegt ein
Stückchen PE-Material
bei, mit dem die fünf Fensterchen verglast werden müssen. Bei
anderen Modellen
mit kleineren Fenstern griff ich allerdings auf „Crystal Clear“ von
Humbrol
zurück. Ich hatte jedoch meine Zweifel, dass diese Methode bei dem
recht großen
Fenster auf der Steuerbordseite des HUP funktionieren würde. Zu
spät bemerkte
ich allerdings den Fehler, der sich hier eingeschlichen hatte: Entgegen
dem
Original hat MiniWing dieses Fenster nicht mit abgeschrägten
Ecken, quasi als
Achteck dargestellt, sondern als normales Viereck. Möchte man den
kleinen
Retriever vorbildgerecht erstellen, empfiehlt sich ein Einfügen
kleiner
Materialstücke in den Ecken, die man zurechtschleift/-feilt. Mit
dieser kleinen
Ungenauigkeit an meinem Modell werde ich nun leider leben müssen.
Einen weiteren Aspekt
gilt es zu berücksichtigen: Nach meinen Recherchen hat nur das
Vorgängermodell,
der HUP-1, lediglich zwei Öffnungen an der hinteren
Rotorverkleidung. Diese
gibt das vorliegende Resinemodell auch wieder. Aber für die
Version mit nur
zwei Öffnungen müssten die sehr großen und
auffälligen Stabilisatoren, die bei
dieser Variante montiert waren, ebenfalls angebracht werden. Sie fehlen
jedoch
im Kit. Hier ist der Bausatz also nicht ganz stimmig.
Für die HUP-2-Version
ohne
die seitlichen, nach innen geneigten Stabilisatoren müssen unter
den beiden
Öffnungen der hinteren Rotorverkleidung nochmals zwei
Öffnungen angebracht werden.
Ganz schwach erkennt man im Material eine gewisse Andeutung, wo diese
Öffnungen
platziert werden könnten. Da ich gerne eine weniger oft gezeigte,
graue (also
späte, mit vier Öffnungen versehene) Version des Hubis und
nicht schon wieder
eine „glossy sea blue“-Maschine darstellen wollte, gab es zwei
Möglichkeiten:
Entweder stelle ich die beiden unteren Öffnungen mit einem
schwarzen Decal dar
oder ich öffne tatsächlich das sehr dickwandige Material. So
habe ich mich für
die zweite Variante entschieden. Zunächst mit einem 2mm-Bohrer
anbohren, dann
mit einer neuen, superscharfen Skalpellklinge die
Lüftungsöffnungen vorsichtig
herausschneiden. Es scheint mir leidlich gut gelungen zu sein.
Hinsichtlich der
kleinen Wartungsplattform an der Steuerbordseite der hinteren
Rotorverkleidung
gibt es ganz unterschiedliche „Tragweisen“ in der Truppe: manche
Maschinen
haben gar keine montiert, manche haben sie nur auf einer Seite, manchen
an
beiden Seiten. Zu der Stütze dieser Plattform, die dem Kit aus
Resine beiliegt,
muss ich anmerken, dass ich sie wohl besser aus Messingdraht
dargestellt hätte.
Sie ist einfach zu massiv.