Zu
den
Vorbildern:
Die
ersten
komplett in China konstruierten und gebauten U-Boote vom Typ 039
(NATO-Klassifikation „Song-Klasse) sind sowohl zur Bekämpfung
gegnerischer
U-Boote als auch zum Angriff auf Überwasserschiffe vorgesehen. Der
tropfenförmige Rumpf ist mit vier Rudern und einem Einzelpropeller
ausgestattet. Der Antrieb wurde zur Schallreduzierung in
Stoßdämpfern gelagert
und die Hülle mit schallschluckenden Gummielementen belegt. Es
wird angenommen,
dass die lange Testphase des ersten Bootes (Nr.320) auf die
während der
Entwicklungszeit aufgetretenen Probleme mit Geräuschpegeln und dem
Unterwasserbetrieb
zurückzuführen ist. In der Folge baute China nur ein einziges
Boot nach dem Ursprungsentwurf
Typ 039. Die genaue Zahl der im Einsatz befindlichen Boote der Klasse
ist
unklar. Neuere Schätzungen gehen für 2010 von bis zu zehn
Booten aus, die in
Wuhan und möglicherweise zusätzlich in Shanghai gebaut werden.
Die
Lockheed
P-3 Orion ist ein viermotoriges, propellergetriebenes Flugzeug, das
weltweit
als Seefernaufklärer und U-Jagd-Flugzeug eingesetzt wird. Die P-3
Orion ist
eine militärische Variante der zivilen Lockheed L-188 Electra, die
ihren Erstflug
am 6. Dezember 1957 absolvierte. Bei der Bundesmarine sind derzeit 8
Orion als
Ersatz für die in die Jahre gekommenen und zwischenzeitlich
ausgemusterten
Breguet BR1150 Atlantic im Einsatz.
Die
Modelle:
Der
U-Boot-Bausatz
von Trumpeter im Maßstab 1:350 gibt einen Song-Klasse-Vertreter
der Variante
039G wieder. Der nur aus wenigen Teilen bestehende Kit ist schnell
zusammengesetzt, wobei ich für meine Zwecke eine Waterline-Version
bevorzugt
hätte. So wurde die untere Rumpfschale, Ständer, Propeller
und die unter der
Wasseroberfläche befindlichen Ruder nicht benötigt.
Nach
Vorbildfotos trennte ich weitere ca. 2,5 mm der oberen Rumpfschale ab,
damit
das Boot vorbildgerecht ins Wasser eintaucht. Im nächsten Schritt
folgte der
Turm mit den wenigen Anbauteilen. Die Lackierung in schlichtem schwarz,
wie die
Bauanleitung es vorsah, habe ich mit dunkelgrauen Aufhellungen
gebrochen. Die
aus den Flutschlitzen austretenden Spuren der Wasserströme versuchte ich mit weiteren Aufhellungen
darzustellen. Hierzu klebte ich die Sektoren ab und benutzte einen
abgeschnittenen
Pinsel, um die Verlaufsspuren aufzubringen. Ein unregelmäßig
aufgebrachter
Filter für den gesamten Rumpf dämpft die Farbunterschiede gut
ab.
Der
Einsatz
des Bootes in das 60 cm x 25 cm messende Diorama gelang mittels
Acrylgel und Weißleim.
Die Dio-Platte ist wieder einmal eine 200mm starke Styrodurplatte, die
ich mit
einem Küchenbrenner vorsichtig „in
Wallung“ brachte. Acrylfarbe, verschiedene Blau- und
Grün-Töne, mit der
Schaumstoffwalze aufgebracht und mehrfach mit Klarlack in Glanz
versetzt, mit
ein wenig Watte drapiert, bringen das chinesische Meer in die heimische
Vitrine. Eine kleine Hohlkehlleiste drumherum, gebeizt, lackiert –
schon hat
man einen ansprechenden Rahmen für die Wasserplatte.
Auslöser
für
dieses Diorama war ein Fachsimpeln mit einem Kollegen der IG Waterline
beim
Laupheimer Treffen im vergangenen Jahr. Die Überlegung, dem
wunderschönen Kit
der P-3C Orion von Tomytec einen Gegenspieler zur Seite (oder unter den
Rumpf)
zu stellen, war nahezu ein Muss! Der vorlackierte Bausatz bringt die
Option,
den Waffenschacht der Orion geöffnet und „mit Inhalt“
darzustellen. Der Bausatz
Nr. AC-305 gibt eine Maschine des 5. Air Corps auf der Naha Air Base
wieder, an
der südöstlichen Spitze der Insel Okinawa gelegen – also
quasi direkt vor
Chinas „Haustür“!
Somit
die
Überlegung: Eine Lockheed P-3C Orion
der JSDMF hat im August 2001 im ostchinesischen Meer ein chinesisches
U-Boot
der Song-Klasse (Typ 039) aufgespürt und demonstriert im
Überflug mit dem
geöffneten Waffenschacht ihre Verteidigungsbereitschaft.
Ich
kann
mich nicht erinnern, jemals ein Flugzeugmodell in fliegender Position
gebaut zu
haben. Mir war es fast, als hätte ich beim Bau dieser Orion so
etwas wie ein
„Premiere“! Wie beim Bau meiner ersten
Orion schon angekündigt, sollte der nächste Bau
einer P-3C aus dem Hause Tomytec
folgen. Auch war geplant, den U-Boot-Jäger mit drehenden
Propellern und
blinkenden Positionslichtern zu versehen. Dazu gibt es vom gleichen
Hersteller
auch einen passenden Kit aus der „Gimix-Serie“. Schon fast ein Jahr
halte ich
schon danach Ausschau, bisher vergebens. Die wenigen Exemplare, die
i.d.R. in
den USA angeboten werden, liegen aktuell bei fast dem Dreifachen des
von Hause
aus schon sehr teuren Elektronik-Bausatzpreises . Also weiter warten
und auf
eine Neuauflage des Light-and-Motion-Kits hoffen, eine Orion habe ich
ja noch
auf Halde liegen…
Zum
Bau der
Orion gibt es nur wenig zu sagen. Für den (perfekt!) vorlackierten
Kit gilt das
Gleiche wie bei meinen hier bereits vorgestellten F-4 N Phantom
II- und MV-22
Osprey-Bausätzen vom gleichen Hersteller. Extrem
sparsamer Einsatz von Sekundenkleber, abschließend eine Schicht
Mattlack von
Revell – mehr ist es nicht. Die Teile sind so sauber gespritzt, haben
kaum
Angussstellen (die ohnehin sehr klug im nicht- oder wenig sichtbaren
Bereich
platziert wurden) und überaus passgenau, so etwas wünscht man
sich von manch
anderem renommierten Hersteller! Ein kleiner Wermutstropfen stellt bei
der
Orion jedoch die Kanzel dar, die als lackiertes Klarsichtteil
ausgeführt ist.
Hier gibt es eine minimale Kante zu Nase hin. Ich hab’s hingenommen,
scheute
ich doch den Aufwand der Ausbesserung.
Bei
der
Überlegung, die Propeller drehend darzustellen, stieß ich
auf den Anbieter www.propblur.com
aus den USA, der
fotogeätzte Propeller in den Maßstäben 1:144 bis 1:32
im optisch drehenden
Zustand herstellt. Das schien mir eine prima Alternative zur lackierten
transparenten PE-Scheibe zu sein. Aber beurteilt das Ergebnis selbst,
mich hat
es jedenfalls derart überzeugt, dass ich mit dem Anbieter in
Kontakt trat und
nach der Erstellung von Rotorblättern für Hubschrauber in
1:144 nachsuchte. Mal
sehen, wann da etwas auf seiner Seite erscheint.
Die
somit
„fliegende“ Orion erhielt bereits während des Baus eine
Verstärkung durch ein
vorgebohrtes Holzklötzchen, das ich im Rumpf hinter dem
Waffenschacht platziert
hatte. Der 6 mm starke Acrylstab fand hierin seine Aufnahme.
Erste
Versuche und Größenvergleiche mit einem deutschen
VII-C-U-Boot im Maßstab 1:700
schienen mir hinsichtlich der 144er Orion dann doch zu niftelig, um den
Höhenunterschied
per Maßstab zu simulieren. Somit fiel meine Wahl auf das
350er-Boot von
Trumpeter. Es hätte ggf. auch ein russisches Boot sein
können, aber zum Einsatzort
der P-3C dieser Staffel passte regional doch eher das Song-Klasse-Boot
der
chinesischen Marine.