MD-3 USN Tractor & Fire Tractor

Die „Bonsai-Fraktion“, die Anhänger des sehr kleinen Flugzeug-Maßstabs 1:144, leiden ein wenig unter der kaum vorhandenen Zubehörauswahl zu ihren Jets und Hubschraubern. Jedoch gibt es immer wieder Überraschungen auf dem Kleinserienmarkt, so aktuell auch vom tschechischen Resine- und Ätzteile-Hersteller BRENGUN und Eigner Jan Sobotka. Der Mensch hat ein Herz u.a. auch für die Navy-Freunde des kleinen Maßstabs! Kürzlich kamen einige der trägertypischen Schlepper auf den Markt, die essentiell für jedes Diorama der frühen 60er- Mitte 90er in diesem Maßstab sind!

Zum Vorbild:

Die US Navy nennt ihre MD-3-Schlepper umgangssprachlich nur „mules“ (Maultiere), was klar auf ihren Arbeitsinhalt schließen lässt: Sie sind die "Lasttiere" für die alltäglich Zug-, Schlepp- und jegliche Transportfunktion auf einem Trägerdeck. Zitat aus NAVAIR (Naval Air Systems Command) 19-40-44: "Der MD-3-Schlepper ist ein pneumatischer, dieselbetriebener Traktor zum Schleppen aller trägerbasierten Flugzeuge auf Flugzeugträgern bestimmt. Die MD-3-Traktor wird von einem 100 PS-Dieselmotor angetrieben, seine Zugstange hat eine Kapazität von 8500 Pfund. Seine Geschwindigkeit beläuft sich auf 1 Meile pro Stunde auf einer trockenen ebenen Betonoberfläche. Der MD-3 enthält eine schnell abnehmbare Einheit mit der Fähigkeit, Flugzeuge während des Schleppens mit Strom und Druckluft zu versorgen. Hydraulische Servolenkung ermöglicht das Manövrieren auf engstem Raum. Die Traktoren haben eine niedrige Silhouette, um unter den Flügeln der geparkten Flugzeuge ihren Dienst zu versehen.“ (Quelle: Wikipedia)

Nicht verwechselt werden darf der MD-3 mit seinem Nachfolgemodell, dem A/S-32A-31A, der ihm auf den ersten Blick sehr ähnlich ist. Das neue Modell, welches im Laufe der 90er Jahre auf den Trägern und Landungsschiffen der US Navy eingesetzt wird, unterscheidet sich optisch zunächst durch eine schräg ansteigende Heckpartie, eine andere Bereifung und einen stärkeren Motor.

Zum Modell des MD-3:

Schon vor einiger Zeit erschien bereits der MD-3-Schlepper für US Flugzeugträger in der Standardversion:




Gleich zwei Wagen befinden sich in der Packung, eine Ätzplatine und eine s/w Bauanleitung, die keine Zweifel offen lässt, wohin die kleinsten Teilchen zu kleben sind. Sehr sauberer Guss, schön detailliert, mit tollen Abziehbildern. Einziges Manko hierbei: Die Decals sind nicht in ausreichendem Maß für beide Fahrzeuge bei, insbesondere die schrägen Warnkennungen für die Fahrzeugenden. Ich schrieb Jan Sobotka an, er sendete mir unverzüglich Ersatz!

 


Toller Service, zumal ich gleich zwei Bögen benötigte, denn ich hatte mir den Kit gleich zweimal gekauft! Die Einzelteile waren schnell von den Angusszapfen befreit, entfettet, mit den Ätzteilen versehen  und spritzfertig:




Ich lackierte einen Schlepper in der späten Farbgebung weiß, die drei übrigen in gelb.




Eine prima „Fingerübung“ für Zwischendurch, schnell mal an einem Wochenende erstellt! Auf den Fotos sieht man die ebenfalls bei BRENGUN erhältliche Schleppstange, die zwar mit einigen Ätzteilen toll aufgewertet wird, jedoch mit knapp 7.- € recht teuer ist.

 Kurz nach der Fertigstellung meiner vier Schlepper traf die bestellte „fire truck“-Version des MD-3 bei mir ein:



Ihn hatte ich mir jedoch nur einmal bestellt. Das Basisfahrzeug ist das gleiche wie im o.a. Kit, zusätzlich gibt es noch die angebaute Plattform mit dem Löschtank. Erneut sind gleich zwei Fahrzeuge in der Packung, wiederum nur ein Abziehbilderbogen, der ein wenig knapp mit den Decals für beide Schlepper bestückt ist. Dies fiel hier aber weniger ins Gewicht, die Warnstreifen am Heck kann man leicht selbst mit dem Pinsel anbringen. Die Ätzplatine gibt neben den gleichen Bauteilen wie im Basiskit noch zusätzlich ein Gestänge für den Löschtankaufsatz wieder. Auch in diesem Fall setzte ich eine weiße und eine gelbe Version um:





Mit ein wenig Pin-Washing zum Schluss, vor dem Abschluss-Mattlack, kommen die kleinen Kerlchen richtig gut zur Geltung! Eine echte Bereicherung für jedes 1:144er Trägerdeck-Diorama, wie die folgenden Bilder zeigen:







Go 1:144 – beat 1:72!


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