Die
wenigen Kleinteile, die sich größtenteils an Gussstangen
befinden, sind sauber
und verzugfrei abgeformt. Lediglich ein wenig Versäuberungsarbeit
steht nach
dem Abtrennen an. Die Kanzel liegt gleich zweimal bei, einmal in einer
etwas
dickeren, gegossenen Version für die geschlossene Darstellung und
einmal aus
Acetat tiefgezogen, um eine geöffnete Darstellung bei sehr
geringer Wandstärke
der Kanzel zu gewährleisten.
Zum
anderen gibt es die Möglichkeit, eine der bekanntesten Maschinen
zu dekorieren,
die Bu.No. 134756, taktische Kennung PA16 der VF(AW)-3 von der Naval
Air
Station North Island, ebenfalls aus dem Jahr 1958. Eine knappe
Bauanleitung
klärt unmissverständlich die Platzierung der wenigen Bauteile.
Folgende
Aspekte fielen mir jedoch gleich zu Beginn auf:
1.
1.)
Die
löblicherweise beigefügte Lackiermaske für die Kanzel
ist in ihren Feldern
deutlich zu klein dimensioniert! Schade! Außerdem schien sie mir
zu wenig
flexibel, weil vom Material her zu dick.
2.
2.)
Das
– wenn auch fein und detailliert abgegossene – Fahrwerk hält mit
Sicherheit
allein die Baustadien niemals ohne Bruch durch! Es ist einfach zu
filigran und
daher zu instabil. Hier war mir schnell deutlich, dass Eigenarbeit
gefordert
ist.
Somit
begann mein Bau mit einem vorsichtigen Abfräsen des Angusses am
Triebwerk,
anschließend bohrte ich den Rumpf komplett aus, um Gewicht aus
dem Heck zu
nehmen.
Ich
wollte dennoch auf „Nummer sicher“ gehen und trennte die Nase des
Winzlings ab,
fräste auch hier ein Maximum an Material heraus und füllte
sie mit kleinen
Bleikugeln aus dem Anglersektor. So konnte ich ziemlich sicher sein,
keinen
„Tailsitter“ zu produzieren!
Hier
die beiden Triebwerkseinlässe, die ebenfalls ein wenig 2K-Spachtel
benötigten, um einen ordentlichen Nahtschluss aufzuweisen:
So
konnte ich den Einfederungsmechanismus des Fahrwerks nachbilden.
Zusätzliche
Detaillierung beim Hauptfahrwerk wie die doppelten Scherengelenke und
der
Einzugsmechanismus erfolgte mit Teilen aus der Grabbelkiste. Lediglich
die
Radnabe/Achse verwendete ich von den Originalteilen aus Resine.
Das
Bugfahrwerk war ein wenig komplexer aufgebaut, aber das Prinzip des
Neuaufbaus
wie beim Hauptfahrwerk blieb auch hier erhalten. Insgesamt konnte ich
auf
diesem Weg eine sehr stabile und zugleich detaillierte
Fahrwerkskonstruktion
darstellen.
Anschließend
ging es schon zur Lackierung. Ich begann mit der Nase, die ich schwarz
absetzte:
Nach
ausreichender Trocknungszeit wurde sie mit Tamiya-Tape abgeklebt. Nach
einer
dünnen Grundierung mit Kfz-Primer aus der Dose erfolgte die
übrige Lackierung mit
Vallejo-Farben, weiß 71001 für
die Unterseite und die Steuerflächen und
einem zu 50% aufgehelltem barleygray 71051, welches dem light gull gray
FS
36440 entspricht, für die Oberseite. Der
Blendschutz wurde in schiefergrau abgesetzt. Anschließend
glänzender
Tamiya-Lack, der ein Pin-Washing mit stark verdünnter
Schminke-Ölfarbe erhielt.
Auf
der Oberseite verwendete ich reines schwarz, auf der weißen
Unterseite hingegen
nur einen mittleren Grauton. Hier wäre die Betonung der Fugen und
Blechstöße
mit schwarzer Farbe zu hart gewesen.
Die
Decals ließen sich gut mit Weichmacher verarbeiten. Darauf
sprayte ich erneut
den glänzenden Tamiya-Lack, bevor nach dem Aushärten die
komplette Maschine mit
Revell-Mattlack versiegelt wurde.
Für
die Außenlasten, die gesondert lackiert wurden, gab es nicht
viele
Wahlmöglichkeiten. Im Bausatz sind zwei Tanks vorgesehen, ebenso
die
Standartbewaffnung, die Luft-Luft-Lenkraketen des frühen Typs
Aim-9B
Sidewinder. Der Abguss der Resine-Lenkwaffen ist zwar recht gut, jedoch
sollte
die zu spitze Nase halbrund zugeschliffen werden, so dass sie dem
B-Modell des
Otterngezüchts entspricht. Zusätzlich sind für die
äußeren Flügelstationen zwei
70mm Raketenbehälter beigefügt. Nach meinen Recherchen trug
die F4D an der
mittleren Aufhängung einen navigation pod. Weiter Infos habe ich
hierzu leider
nicht gefunden. Ich zog es daher vor, diese Station zunächst mal
unbesetzt zu
belassen. Mit genaueren Infos ist eine spätere Nachrüstung ja
immer noch
möglich.
Insgesamt
ging der Bau – trotz der teils heftigen Maßnahmen – zügig
von der Hand.
Abschließend muss sich als Wermutstropfen jedoch vermerken, dass
sich erst bei
der Grundierung zeigte, dass die gesamte Oberfläche des Materials
winzigste
Löchlein (Luftblasen aus dem Guss?) aufwiesen, die kaum zu
verspachteln sind.
Ein Einsatz des Wachsspachtel-geräts brachte einen nur
mäßigen Erfolg.
Dennoch:
Ein hübscher Winzling aus der frühen Jet-Ära der US Navy!
Go
1/144 – Beat 1/72!