Das
Projekt „NOTSNIK“ war im Jahr 1958 der Versuch einer Antwort der Naval
Ordnance
Test Station (NOTS) der US Navy in China Lake, Kalifornien, auf die
erfolgreiche „Sputnik“-Mission der UDSSR (daher auch die „-NIK“-Endung
des
Projekts, in Anlehnung an den „Sputnik“). NOTSNIK, offiziell „Project
Pilot“, war
ein luftgestütztes Satelliten-System, das aus bereits
verfügbaren Komponenten
und ohne bewegliche Teile gebaut wurde. Ziel dieser Rakete war es,
winzige
Überwachungssatelliten unbemerkt von der UDSSR in den Orbit zu
bringen.
Sechs
Teststarts wurden innerhalb von zwei Monaten durchgeführt, jedoch
ohne
nachweisbaren Erfolg. Es wird allerdings angenommen, dass zumindest
eine
Mission erfolgreich war und ein 1,05 Kg schwerer Satellit in die
Erdumlaufbahn
gebracht werden konnte.
Nach
dem „Project Pilot“ wurde ebenfalls von der Naval Ordnance Test Station
die
verbesserte Caleb-Rakete entwickelt, aber dieses Programm wurde nach
einigen
suborbitalen Testflügen ebenfalls aufgegeben, bevor orbitale
Starts versucht
wurden. Das Konzept des Starts von einem Flugzeug aus wurde erst in den
1990er
Jahren mit der Pegasus-Rakete wieder aufgegriffen.
Träger
der NOTSNIK-Rakete war die hier gezeigte Douglas F4D-1 Skyray (Bu.No.
130747),
auf ihrer Mission wurde sie von Projektpilot S. Joel Premselaar
geflogen.
Die
Testflüge wurden von der Navy unter strengster Geheimhaltung
durchgeführt und trugen
die Bezeichnung „NOTS-EV-1-Pilot“. Die
Existenz dieses Programms
kam erst in den 1990er Jahren an die Öffentlichkeit.
Die
Naval Ordnance Test Station (NOTS) wurde im November 1943
gegründet und bildete
die Grundlage für das heutige Naval Weapons Center (NWC).
Zum
Modell:
Bereits
hier
hatte
ich euch schon einmal eine F4D Skyray von MiniWing vorgestellt. Da die
zweite
Skyray im Flug als Trägerplattform für die NOTSNIK-Rakete
dargestellt werden
sollte, war das extrem bruchgefährdete Fahrwerk diesmal kein Thema
für mich.
Jedoch zeigten sich beim Verschleifen der Fahrwerksklappen am Rumpf
unschöne,
winzige Blasen im Resineguss, die kaum zu füllen waren!
Ärgerlich! Nur mit
mehreren dünnen Schichten Primer konnte ich dem Problem begegnen.
Die
neu erschienenen Decals von Shelf Oddity für diese Skyray mit dem
interessanten
Anstrich veranlassten mich zu einem erneuten Bau des
Bonsai-Nurflüglers. Den
Decals liegt auch eine kleine Platine mit den typischen Flügeln
der
NOTSNIK-Rakete bei, die aus einem der Zusatztanks aus dem Kit
geschliffen
wurde. Ergänzt habe ich noch die Raketendüsen, hier aus 2mm
Aderendhülsen.
Die
dem Bausatz beigefügten Lackiermasken für die Kanzel waren
schlichtweg unbrauchbar.
Zum einen, weil die Masken zu klein für die Fenstersegmente
geraten waren, zum
anderen wegen des Materials der Masken: Eine viel zu dicke,
vinylähnliche,
schlecht haftende Folie ließ mich sehr schnell auch nur von einem
Versuch
Abstand nehmen! Also wurde der 4/0er Pinsel ausgepackt…
Den
Sockel habe ich schon viele Jahre in meinem Fundus, er schien auf diese
Gelegenheit regelrecht gewartet zu haben! Die Wasseroberfläche im
„Blur-Effekt“
kommt von Heroes Models, ich habe sie eingescannt und auf Papier wieder
ausgedruckt, denn im Original sind diese Platten ca. 3 mm stark.
Eine
interessante Farbvariante der Skyray mit einem ebenso interessanten
historischen Hintergrund!