Porsche 914/6 #40


Nahezu parallel zum unten vorgestellten Umbau des Matra MS 660 konnte ich den Porsch e 914/6 aufbauen - ein Auto, von dem ich kaum jemals dachte, es in meine Sammlung integrieren zu können. Zunächst war ich sehr auf das einzig existierende Modell im Maßstab 1:32 fixiert, das Carrera Uni-Modell. Dieses entspricht aber nicht dem in Le Mans 1970 gefahrenen Vorbild, man müsste die Kotflügelverbreiterungen noch anspachteln. Zudem - und das war für mich der entscheidende Grund - wird das Teil unter Sammlern derart hoch gehandelt (selbst übelst bespielte Karossen erzielen dabei noch einen Preis von 70 - 80 €!), so dass ich das Thema erst einaml ruhen ließ - wie gut!



Durch einen im Scratchbuilder-Forum (Link s.u.) eingestellten Suchaufruf im spanischen Partnerforum ergab sich ein Kontakt zu Joan, der den Chef von EvolutionSlot kennt. Diese Firma brachte vor ein paar Jahren einen Testbody des Strich-Sechsers heraus, genau in der von mir benötigten Variante! Aber das Teil war nirgends zu bekommen!!! Erst durch die Vermittlung von Joan und eine Sammelbestellung des Forums gelang es, 10 Karosserien aus Spanien zu bekommen - wow, endlich!



Der Guss ist recht gut und nahezu blasenfrei, kleinere Unsauberheiten waren schnell behoben. Ausgelegt für das NINCO-Chassis des Subaru Rally wäre er sehr schnell zu motorisieren gewesen. Aber ich hatte keine Lust, mir den Subaru zu kaufen und ihn wegen des Chassis zu schlachten, zumal ich noch einige Serienchassis in meiner Umbau-Kiste hatte. Die Wahl fiel sehr schnell auf den Unterbau des NINCO Ferrari 166 MM (s.oben), welcher um 10 mm in der Länge gestreckt wurde. Im vorderen wie auch im hinteren Bereich des Fahrwerks wurde ein wenig beschnitten und gefeilt, bis das Chassis sauber unter die Karosse passte.



Mit einem Satz Porsche 911er Fuchs-Felgen von FLY versehen erfolgte dann die Abstimmung des Chassis zur Karosse. Die Befestigung der beiden Bauteile wurde - wie immer - mit der bereits beschriebenen Messinghülsen-Methode sicher gestellt (s. Berichte weiter unten). Dass das NINCO-Chassis nur 2 Befestigungspunkte aufweist, stört dabei recht wenig, ein bissel genauer und dementsprechend sauberer muss halt die Abstimmung erfolgen. Da ich vorhatte, den Porsche in einer FLY-Box zu präsentieren, verpasste ich dem Chassis mittig eine 6er Mutter, die im Boden eingeklebt, verspachtelt und verschliffen wurde. Mit der passenden Schraube kann der Porsche nun auf einer FLY-Box befestigt werden.



Lackierung ohne Probleme, die schwarzen Elemente habe ich per Hand gepinselt - zu schwierig schien mir da die Abklebearbeit wegen der vielen Rundungen zu sein. Da im Guss jedoch sehr gut die Sicken zwischen den Bauteilen ausgearbeitet waren, gab es bei der Pinselei überhaupt keine Schwierigkeiten.



Die Decals wurden von "Homer", dem Moderator des Scratchbuilder-Forums, gestaltet. Sie mussten allerdings noch einzeln skaliert und auf dem heimischen Drucker realisiert werden. Ich habe sie lediglich um die BP-Sticker ergänzt (von Virages), diese fanden sich noch in meinem Fundus.



Hier sieht man den fertig gestellten "VW-Porsche", die schwarzen Flächen wurden - nach dem Überzug mit MiPa-2K-Klarlack - noch mit Revell Mattlack behandelt.



Der Bausatz beinhaltet neben dem Scheibensatz und den Auspuffrohren aus Alu auch eine kleine Platine mit fotogeäzten Teilen wie Scheibenwischer, Außenspiegel (nicht benötigt für meine Version) und Schnellspannverschlüssen für die Motorhaube. Den Innenspiegel habe ich aus Resten eines Rahmens von Fotoätz-Bauteilen konstruiert.



Aus Resine liegt dem Kit weiterhin ein Fahrerinlay bei, jedoch für eine Rally-Version des Porsche vorgesehen, also mit Beifahrer. Den warf ich kurzerhand aus dem Auto... also wegfräsen und glätten...



Die kleine Lampe auf dem Dach ist übrigens absolut vorbildgerecht,es handelt sich dabei um eine "Identifikationslampe" (Hella Light used for Race Car Identification purposes).  So, jetzt wissen mer's! Die Zusatzscheinwerfer kommen - wieder einmal - aus dem 1:43er Sektor von TRON. Der Kit beinhaltet übrigens auch noch Bauteile, um die (Klapp-) Scheinwerfer des 914 offen darzustellen - sehr schön!



Ein tolles und überaus seltenes Modell, das zudem noch mit wunderbaren Fahreigenschaften aufwartet - zumindest in meiner Kombination mit dem NINCO Ferrari 166MM-Fahrwerk. Superschöne Drifts, unproblematisches Verhalten in den Kurven, schiebt nicht über den Leitkiel hinaus - und das alles ohne Magnet und ohne Zusatzgewichte (bis auf die Achter Mutter, die ich dem Chassis verpasst habe...)! Mann, bin ich happy, diesen Renner nun auch schon in der Vitrine stehen zu haben... und für diesen Monat (Juni 2007) kündigte PROTO den Alfa 33/3 an und das sogar in der Le Mans 1970-Version !!!
So, und hier noch ein paar Impressionen des Strich-Sechsers auf meiner Bahn:








Den Porsche 917 Langheck wählte ich als "Staffage" aus, weil er auf einigen historischen Bildern des 914ers vom 1970er Rennens zu sehen ist, wie er den späteren Sieger der GT-Klasse bis 2Liter überholt...



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