Ferrari 512 S Berlinetta #16

Ein wenig schwieriger als im beschriebenen Fall des 512 Spyder mit der #9 wurde es bereits mit meinem nächsten Projekt, dem Ferrari 512 S Berlinetta Kurzheck der Scuderia Filipinetti, in Le Mans 1970 mit der Startnummer 16 von Manfredi/Moretti pilotiert. Beim Rennen in Spa des gleichen Jahres debütierten die neuen 512 S, die nun anstelle der lamellenähnlichen Abdeckung über dem 12-Zylinder eine schlichte Plexiglas-Abdeckung aufwiesen, wie sie auch von den Langheck-512ern in Le Mans gefahren wurden (C27-29, C71, Team 2, Campeones Ronnie Peterson). Die seitlichen Belüftungs-„Ohren“ wichen einfachen Schlitzen. Nun gut, eine Herausforderung, diesmal kein Umlackierung, sondern ein kleinerer Umbau!

Hier einmal zur Verdeutlichung die Unterschiede der beiden Motorabdeckungen und Heckspiegel (links im Bild der C21, Daytona 1970, rechts der umgebaute GeLo-Wagen Le Mans 1970):

Als Ausgangsbasis wählte ich einen 512er mit der Kennung Ref. C21, zum einen, weil er in rotem Plastik gespritzt war, was die spätere Neulackierung erleichtert, zum anderen, weil diese Kurzheck-Variante ohne die Seitenspiegel des C21 fuhr, ich bekam durch die überflüssigen Seitenspiegel wieder Material für meine erwähnte Grabbelkiste (s.o.). Zerlegen, Abschleifen der Karosserie, verspachteln der Spiegel- Bohrungen (eine neues Fenster im Dach für den zentralen Spiegel musste gesetzt werden) und: Verschließen der Heckplatte! Bei der werksseitigen Berlinetta-Version ist das Heck wegen besserer thermischer Verhältnisse des Originals offen, der zu bauende Kurzheck-Wagen mit der Plexi-Abdeckung hatte sein Heck aber als eine früher erschienene Variante noch komplett geschlossen. Eine passend eingesetzte Platte wurde verspachtelt und verschliffen.

Das Bauteil der Lamellenabdeckung ist während des Umbaus ein wenig mit Vorsicht zu genießen, es besteht aus weicherem Kunststoff als die Karosserie. Man hat sich schnell mal „verschnippelt“! Die „Ohren“ der seitlichen Lüftungseinlässe werden gekappt, die Lamellen mit einem Skalpell vorsichtig bis zum seitlichen Rahmen hin herausgetrennt. Die Plexiglas-Abdeckung stiftete eine 0,25 l oder 0,33 l PET-Wasserflasche, aus der man sich die gewünschte Krümmung heraussucht. An dieser Stelle wieder mal ein „Dankeschön“ an Frank Haseloff für diesen Tip! In diesem Baustadium wird Plexi-Abdeckung angepasst, zugeschnitten und später – als allerletzter Schritt – mit einem schmalen und hauchdünnen 2K-Kleberstreifen in die Heckabdeckung eingepasst.

Die neuen seitlichen Öffnungen wurden schlichtweg angebohrt und die Einlässe mit einer viereckigen Schlüsselfeile vorsichtig in eine rechteckige Form gebracht. In diese Öffnung klebte ich ein Stück Kunststoff (PE-Registerblätter aus dem Schreibwarenbedarf) nach folgendem Schnittmuster(die Abmessungen des Rechtecks sind etwa 7 x 3 mm):

Die Dreiecke seitlich werden mit einer Nadel und einem Lineal angeritzt, hochgeklappt und mit den Spitzen der Dreiecke in Fahrtrichtung mit Sekundenkleber in die gefeilte Lüftungsöffnung eingepasst, überstehendes Material nach dem Trocknen wird verschliffen. Bei diesem Auto ist mir der Lufteinlauf ein wenig zu klein geraten, beim nächsten Modell (dem Ferrari 512 S mit der Nr. 10) wurde es deutlich besser.

Die Lackierung in Ferrari-Rot (ich benutze Revell Nr. 34) wurde durch die weiß abgesetzten Flächen ergänzt. Die beiden Luftaustrittsöffnungen auf der Heckabdeckung sind in Wagenfarbe gehalten. Die Decals waren auch hier bis auf den Schriftzug „Scuderia Filipinetti“ unproblematisch. Diesen Schriftzug stellte ich über den PC und Drucker her, musste ihn aber weiß unterlegen. Daher entstand ein etwas anderer Rot-Ton als auf dem übrigen Fahrzeug. Aber ich war der Millimeter-Puzzle-Arbeit mit den Mini-Buchstaben so müde... Und die Decals des Lola T70 (C35), der ebenfalls von der Scuderia gefahren wurde und diesen Schriftzug auf den Flanken hatte, erwiesen sich als zu groß! Selbst Bruce Paterson aus Australien , ein absoluter Spitzenmann in Sachen Decals, konnte hier nicht mit den passenden Aufklebern dienen.

Vorbildgerecht wurde der Racer mit abgeklebten Scheinwerfereinfassungen versehen, die aus schwarzer Decal-Folie passend zugeschnitten wurden. Komplettiert wurde das Modell mit dem auf dem Scheibenrahmen sitzenden zentralen, verchromten Spiegel (Grabbelkiste!). Endlackierung wie bei allen meinen Slotcar- Um- und Eigenbauten: MiPa- 2K-Lack.



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