Die
Zubehörteile werden durch einen fotogeätzten Wischer, klar
gegossene Scheinwerfer aus Resine und eine tiefgezogene
Cockpitverglasung ergänzt. Wahlweise liegen sogar tiefgezogenen
Scheinwerferverglasungen bei, die aber etwas schwierig anzubringen
sind, da das Modell in diesem Bereich keine Ansetzkanten aufweist, die
Verglasung somit stumpf zu verkleben sind. Viel Geduld und
Fingerspitzengefühl ist dabei notwendig, um die Abdeckungen ohne
Klebespuren anzubringen. Der sehr gute und vollständige Decalbogen
lässt es zu, die beiden Fahrzeuge aus dem beschriebenen 1969er Le
Mans-Rennen umzusetzen. Doch hierzu später mehr.
Um den Wagen auf der Schlitzpiste einzusetzen wird nun noch ein
Komplettchassis benötigt. Ich griff wieder einmal auf das
bewährte Sidewinder-Fahrwerk des Ferrari 512 S von FLY
zurück. Für dieses Fahrwerk sind die seitlichen Haltezapfen
nutzbar, im Frontbereich müssen Änderungen vorgenommen
werden. Der breite Schraubzapfenblock im Heck des 312 P-Bodys wird
für das FLY-Chassis nicht benötigt und wurde weggefräst,
um mehr Platz für eine Motor-/Getriebedetaillierung zu bekommen.
Das FLY-Fahrwerk muss lediglich im Frontbereich angepasst werden, der
Einfachheit halber (und um Platz zu schaffen) habe ich den kompletten
Vorbau des Chassis entfernt. Da es sehr eng und sehr flach in der
Frontpartie des 312 P zugeht, musste ich den Leitkiel nach hinten
versetzen, da er ansonsten nicht genügend Spielraum gehabt
hätte. Dazu trennte ich die Leitkielhalterung ab und
verlegte sie direkt auf den Punkt der bisherigen vorderen
Karosserieschraube. Die Öffnung wurde erweitert und der Halter mit
2K-Kleber befestigt.
Ein neues Loch zwischen der (neuen) Leitkielhalterung und der
Grundplattenbefestigung ist nun notwendig, um die Schraube
für den vorderen Schraubzapfen aufzunehmen (s. Bild, genau mittig
zwischen den beiden beschriebenen Öffnungen). Ein
Kunststoffröhrchen erhielt die notwendige Fixierung mit
2K-Autospachtel.
Allerdings gilt es, ein Distanzstück einzufügen, um den
richtigen Abstand zum hinteren der beiden Schraubzapfen unter der
Fronthaube herzustellen. Die genaue Höhe muss anhand der
verwendeten Räder ermittelt werden. Sie sollten satt , aber ohne
zu schleifen in die Radhäuser passen. Der vordere Schraubzapfen im
312er Body wird nicht benötigt und weggefräst, um mehr Platz
für die Kabel und die Leitkielaufnahme zu haben.
Erst
nachdem
die Chassis-/Karosseriekombination ihre Feuertaufe in Form diverser
Proberunden und Feinabstimmungen bestanden hat und die Spurbreite
nötigenfalls mit Distanzstücken angepasst wurde, wenden wir
uns nun verstärkt der Karosserie zu. Wie schon gesagt, kann man
mit dem Decalbogen die beiden Autos des 69er LM-Rennes bauen. Im
Inneren der Karosse ist allerdings der Hinweis „LeMans 69/70“
eingefräst. Da ich den Slotter gerne in meine LeMans1970-Sammlung
einfügen möchte, war zunächst einmal Recherche
angesagt, ob das denn alles so stimmt...
Hierbei zeigte es sich, dass im 1969er Rennen lediglich das Auto mit
der #19 den im Modell wiedergegebenen Heckspoiler trug, das
Schwesterauto, die #18, hatte mit Ausnahme der beiden
Kühlluftstutzen auf den hinteren Kotflügeln ein glattes Heck.
1970 sah es noch mal ganz anders aus:
Hier wurden dem Adamovicz/Parsons-Auto mit der #57 am komplett glatten
Heck
noch 2 Winglets angetackert, ebenso an den vorderen Kotflügeln,
zudem
erhielt das Auto Seitenspiegel. Außerdem musste man dem
baumlangen
Chuck Parsons Rechnung tragen und baute eine „Beule“ auf das Dach,
damit
der Fahrer halbwegs in den Renner hineinpasste – auf die Optik wurde
dabei
keine Rücksicht genommen! Also: Heckspoiler und Coolings
wegfräsen,
glatt schleifen und bei der Gelegenheit das ganze Auto mit 1000er
Papier
nass anschleifen – schade, denn die Lackierung ist wirklich Klasse!
Nach der
Neulackierung brachte ich ein wenig Detaillierung im Heck an, da es
doch ziemlich viel Einblick gewährt. Mir war die beigefügte
kleine Getriebe-/ Auspuffattrappe zu klein und verdeckte mir nicht
genug. Somit kamen Reste der Getriebebauteile von einem FLY-Chevron zum
Einsatz, insbesondere die Rahmenverstrebungen und die Federung
bereichern das Modell sehr.