Renault Dauphine 1957


Durch Zufall hatte ich im Web den Bausatz des Renault Dauphine entdeckt und schließlich ergattert! Die schlechte Gussqualität von MMK, über die ich mich in den letzten Jahren immer wieder geärgert hatte, war hier zu meiner Überraschung nicht anzutreffen. Offensichtlich gehörte dieser Kit zu einer frühen Gussserie, als bei MMK die Formen noch nicht so sehr verbraucht waren. Auch die tiefgezogenen Scheiben waren schön klar und passten recht gut. Für mich war dieses Auto ein „Pflichtspiel“, stellt es doch im ominösen 1957er Rennen der Targa Florio (classe unica) das zweite gestartete französische Fahrzeug dar und dieses sogar noch mit prominenter Besatzung am Volant: Mit diesem Gefährt kam der weltbekannte französische Motorsport-Journalist Bernard Cahier in der riesigen Meute von 130 gestarteter Wagen wie Alfa Romeo, Fiat (hauptsächlich die 500er und 600er) und Lancia auf Gesamtplatz 118. Der 130. gestartete Wagen war ein Ferrari 250 GT, der jedoch ausfiel. Das zweite französische Auto war ein Renault 4CV, jedoch auch hier – wie bei allen anderen Autos – mit italienischer Besatzung!

 

Schwierig war die Identifizierung der korrekten Wagenfarbe. Die Vorbildlage war auch nicht so prall und ausschließlich schwarz-weiß. Mit Hilfe eines Programms, welches Grautöne von Fotos umrechnet, konnte ich die Farbe recht gut bestimmen. Sehr einleuchtend war’s mir dann auch, dass das einzige „komplett französische“ Auto in den französischen Farben fuhr! Lediglich die Felgen-Inserts hatte MMK nicht gut hinbekommen. Sie waren eher oval und ließen sich schlecht mittel Hitzeeinwirkung zurechtbiegen. Zudem waren sie für die Alutöpfchen meines PCS-32-Chassis deutlich zu groß! Da das Original jedoch verchromte Radkappen trug und man ohnehin nicht viel von der eigentlichen Felge sah, habe ich passende 5-Stern-Gotti-Felgen von Policar verwendet, die ursprünglich für einen Ferrari vorgesehen waren. Sie weisen ein zentrales Loch auf, in das die Radkappen von einem Ninco 356er Porsche sauber einzupassen waren. Lediglich die Frontstoßstange habe ich entsprechend dem Vorbild angepasst/umgearbeitet und mittels Chrom-Stift von Molotow „versilbert“.

Einen kleinen „Haken“ gibt’s auch bei diesem seltenen Auto: Das Vorbild hatte auf seine Serien-Stahlfelgen recht schmale Reifen aufgezogen. Jene, die ich hier verwendet habe, sind eindeutig zu breit. Sich aber nun auf die Suche nach einer passenden Rad-Reifen-Kombination zu begeben (sicher fände man bei Pendle etwas…), dafür nochmals ein Haufen Kohle zu berappen und dann immer noch vor dem Problem der passenden Inserts zu stehen, war mir dann doch zu dolle. So habe ich es bei dieser – nicht ganz vorbildgerechten – „Sportbereifung“ belassen! Damit fährt sich die kleine Fuhre aber supergut!


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