Lancia D20 1953



Von BSR (Bitume Slot Racing) erschien vor einigen Wochen (Juli 2011)  der Lancia D20. Lange erwartet - und (natürlich!) wieder mal in der Le Mans-Version! Schön für die LM-Freaks, aber für mich leider unpassend. Wobei ich in diesem Fall Glück hatte, fuhr doch der Siegerwagen der 1953er Targa Florio mit Umberto Maglioli am Steuer später auch in Le Mans, wie er im Kit wiedergegeben wurde. Im Bausatz sind drei Dekorationsversonen möglich, jeweils mit unterschiedlich farbigem Streifen für die Motorhaube und dem entsprechenden Kennzeichen. Meine Recherchen ergaben, dass das Fahrzeug mit der #30 in Le Mans Wochen vorher auf der Targa den Siegerwagen darstellte!


Also waren lediglich die Nummernschilder über den eigenen Drucker zu reproduzieren, die Blinker auf den vorderen Kotflügeln und die Positionslampe auf dem Dach abzuschleifen, um den Targa Florio-Stand zu erreichen. "Bei Licht betrachtet" stellte ich jedoch fest, dass das rechte Rücklicht einen kleinen Rahmen aufwies, der in LM nicht vorhanden war! Also schnitzte ich mir dieses Teil aus Plastik-Resten. Hervorzuheben ist der schön detaillierte Innenraum, der neben dem Ersatzrad auch einen mächtigen Tank zeigt.

Aufgewertet wurde dieser Slotracer durch die wunderbaren Metallspeicheräder von BRM. Das Chassis ist einmal mehr ein PCS32, welches ich jedoch im Nachhinein bearbeiten musste. Der Motor ragte (wieder einmal!) zu hoch in den Innenraum hinein. Schlechte Planung des Herstellers/Modelleurs im Vorfeld! Aus früheren, schmerzlichen Erfahrungen an dieser Stelle griff ich erneut auf einen Kniff zurück, der zwar aufwändig ist, jedoch ein gutes Ergebnis bringt: Ich trennte die beiden Seiten des Motorhalters vorsichtig aus dem Chassis und setzte sie so tief wie möglich wider ein! Verklebt habe ich diesen Kiunststoff mit Sekundenkleber, der vortrefflich hält! Somit habe ich nicht nur ausreichen Platz für eine spannungsfreie Montage zwischen Chassis und Karosserie, sondern der Motor bringt durch seine "Tieferlegung" nochmals eine günstigere Gewichtsverteilung und dadurch ein bessere Straßenlage! Zusätzlich gab ich - wie gewöhnlich beim PCS32 - 10 g Blei unmittelbar hinter die Vorderachse, um ein vorschnelles aus-dem-Slot-rutschen zu vermeiden.

Wünschenswert wäre, dass sich der Hersteller endlich mal auf einen anderen Motortyp einschießt, der deutlich flacher als der PCS32-typische Mabuchi-Motor baut, wie z.B. das MT-41C "Sebring"-Triebwerk von MRRC. Dazu wären natürlich auch die passenden Motorhalterungen notwendig, denn der MT-41C ist etwas länger als der Mabuchi.

Für die Motorisierung dieser seltenen Resine-Boliden ein wichtiger Faktor, der vieles erleichtern würde!

Kleine Anmerkung/Überlegung am Rande: Mir ist nicht so recht klar, warum dieser Wagen mit dem Kennzeichen TO14 5297 auf Sizilien am 14. Mai 1953 ohne vordere Blinker fuhr, in Le Mans (was ja später im Rennkalender statt fand!) am 13./14. Juni die Dinger jedoch montiert hatte... Umgekehrt wär's für mich logischer... Vielleicht weiß jemand näheres und kann's mir erklären?

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