Ferrari 275 P2 1965

Kürzlich erstand ich im bekannten Online-Auktionshaus für etwa 45.-€ diesen alten Ferrari 275 P2 von Strombecker. Einzig die Frontscheinwerfer fehlten, ansonsten war der Renner vollständig. Er verfügte über ein variables Messing-Chassis, welches ich aber gleich wieder veräußerte - übrigens zum gleichen Preis wie das komplette Slotcar... Ich hatte also den Body (und nur um diesen ging es mir ja!) für lau bekommen! Zu heftig wäre mir die Nacharbeit dieses alten Chassis geworden (u.a. hoher Schwerpunkt durch ein riesen Ding von einem Motor, unglaubliche Fahrgeräusche... neee, lieber neu machen!





Auf die Karosse wartete schon das (modifizierte) Serienchassis des NINCO-Ferrari 166 MM, das ich in der Länge um 2 mm streckte. Nicht wundern, dass man diesen Stretch-Vorgang nicht auf den ersten Blick erkennt: Ich pflege diesen Spalt nach dem Zusammenfügen per angebrachten Klebelaschen natürlich zu verspachteln und zu verschleifen, anschließend lackiere ich das gesamte Chassis mit REVELL seidenmatt-schwarz! Die Räder, die glücklicherweise den Originalfelgen des 275 P2 sehr nahe kommen, stammen von Cartrix.





Da das NINCO-Fahrwerk ebenfalls wie das original Messing-Chassis als Inliner angeordnet ist, beließ ich es dabei, den original Fahrer bzw. die Cockpit-Darstellung zu übernehmen. Durch die geringe Breite hätte ein Sidewinder-Chassis (etwa von FLY) ohnehin nicht gepasst, also wurde der Gedanke an ein komplettes Cockpit wieder verworfen. Insgesamt muss man sagen, dass der Renner recht zierlich ausfällt und (leider!) nicht ganz maßstäblich ist. Im Vergleich zum neuen REVELL 250 P wird zwar die größere Länge deutlich, in der Breite fehlt's allerdings! Aber die Proportionen kommen gut 'rüber und man bedenke: Es ist das einzige (mir bekannte) Modell, welches von diesem Typ erhältlich ist!

Weiter Veränderungen: Die zu massiven Auspuffrohre wurden mittels Adernendhülsen verfeinert, die fehlenden Scheinwerfer durch die bewährten TRON-Linsen ergänzt und anstelle einer Scheinwerferverglasung (ich war zu faul, mir die Mühe zu machen und eine passende Wölbung aus einer PE-Flasche zu schnippeln - sorry, Frank, ich weiß, dass du darin ein wahrer Meister bist!) griff ich zu einer etwas unorthodoxen Methode... Bereits früher ließ ich in solche nicht ganz unproblematische Stellen 2K-Kleber laufen, bei dem man im Moment des Aushärtens eine realistische Wölbung hinbekommt, wenn man den Body einfach auf den Kopf dreht! Das ist zwar an dieser Stelle riskant, aber mit ein wenig Übung (und noch mehr Mut!) gelingt auch dieses! Entscheidend ist im Vorfeld lediglich, dass man den 2K-Kleber (von UHU oder PATTEX) nicht zu stark verquirlt und damit Luftblasen einschließt, die den Scheinwerfer dann unansehnlich machen. Mir ist es hier beim 275 P2 fast perfekt gelungen. Zum Schluss bekommen auch die Scheinwerfer im Rahmen der Endlackierung ihren Überzug aus MiPa 2K-Lack. Ich kann diese Methode (für spezielle, schwierige Situationen) nur empfehlen!

Die Scheibe war ziemlich vergilbt, TAMIYA Compound-Paste (ähnlich einer Handy-Scheibenpolitur) bekam sie aber wieder super klar! Die am Modell als eigenständiges (aber zu grobes Bauteil) angebrachten Vergaseröffnungen auf dem Rückenwulst habe ich verspachtelt und an deren Stelle später Gitterdecals von Virages aufgebracht - gefiel mir einfach besser.  Der haifischmaul-große vordere Lufteinlauf ließ einen tiefen Einblick in die Eingeweide des 275 P2 zu - geht ja gar nicht!!! Also: Von hinten ein Gitterdecal eingefügt (wieder von Virages, auf dem Bogen sind mehrere verschiedene Typen von Gittern, echt gut, der Kram!) und nicht als Decal verbaut, sondern inklusive des Trägerpapiers verbaut! Dann auf der papiernen Rückseite noch leicht mit Sekundenkleber bestrichen - fertig! Die (Decal-) Vorderseite bekommt zum Abschluss noch eine Schutzschicht mit REVELL Mattlack.

Die von mir gewählte Decal-Variante stellt (na klar!) den Sieger des 1965er Targa, das Auto von Lorenzo Bandini und Nino Vaccarella dar. An dieser Stelle nochmals "Danke" an Wolfi für die Zusendung der Starnummernfelder, mit denen die Fertigstellung des 275 P2 nun endlich erfolgen konnte!

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