Ferrari 330 P3 Spider

Lange Zeit hatte ich noch keine zündende Idee, wie ich denn die Spider-Version des 330 P3 umsetzen sollte - obwohl ich bereits zwei 330 P4 "zurückgerüstet" hatte. Aber die Motorabdeckung im Heck mit den Lüftungsgittern kostete ein wenig Hirnschmalz... Nur mit dem Entfernen der Heckabdeckung und der Verglasung des Scalextric-P4 war es beileibe nicht getan! Erste Tests zeigten, dass ich die vorhandene Motorenkonfiguration keinesfalls verwenden konnte, weil der Standard-Mabuchi-Motor einfach zu hoch bautre, wenn ich die Heckabdeckung neu gestaltete. Denn die P4-Abdeckung ist leicht gewölbt und bietet dem Mabuchi ausreichend Platz. Beim P3 ist die Abdeckung aber flach! Also anderes Antriebskonzept... Inliner schied aus - zu wenig Platz, auch für einen Slimline-Motor, den ich mir gleich zugelegt hatte. Denn das Cockpit wollte ich unbedingt in seiner Gänze beibehalten, da man im Spider extrem tiefe Einblicke hat. Aber dann: Warum den Slimline nicht als Anglewinder einbauen? Hier das Ergebnis:








Dazu baute ich die Motorhalterung für den Slimline, die ich aus einem Scalextric-Escort herausschnitt, diagonal in das P3-Chassis ein. Da die vorherige Motorhalterungen gleichzeitig der Stabilität des gesamten Chassis diente, aber aus Platzgründen weichen musste, versteifte ich das Chassis zusätzlich mit kleinen PS-Stücken. Schon mal technisch komplett ausgestattet, die Karosserie  mit Nitro-Verdünnung von den bisherigen "Le Mans 1967"-Startnummern und -kreisen befreit und verspachtelten Öffnungen ging es zum ersten Testen auf die Bahn. Der zunächst in der hinteren Halterung befestigte Magnet wanderte aus Platzgründen in die vordere Haltung:









Das ließ sich schon mal ziemlich gut an, besser als gedacht! Nur ziemlich laut - aber wie meinte Karsten aus Berlin dazu: Ist doch ein Ferrari, der darf ruhig laut sein! Dieser Umstand lag an dem noch  nicht eingefahrerenen Getriebe. Ich habe ein Schrägzahnrad von Slot.it verwendet, welches sich erst mal auf das das Motorritzel des Slimline-Motors einstellen muss, trotz ausreichender Fettung! Die verwendeten BRM-Kompletträder aus Alu passten mit ihrer vorbildgerechten Bereifung wunderbar in die Radhäuser des Scalextric-Modells! Zudem mussten die Alu-Töpfchen ja später die passenden Wheel-Inserts von  Policar aufnehmen. Denn der P3 Spider fuhr 1966 wie seine Schwesterfahrzeuge ebenfalls noch auf Stahlscheibenrädern mit Zentralmutter. Die 5-Stern-Gotti-Felgen wurden erst ab 1967 auf den P3 gefahren.
Alle weiteren Umbau-Arbeiten gleichen denen meiner beiden weiteren P3, die ihr hier sehen könnt. Über das abgetrennte Dach hinaus unterscheidet sich der Spider von seinen geschlossenen Schwestern in folgenden Punkten:

- komplett abgeänderte Motorabdeckung im Heck
- zwei Reihen Lüftungsschlitze mit je sieben Lamellen
- längliche "Beule" mittig hinter dem Fahrer
- abgeänderte Rückwand im Cockpit
- keine Spiegel auf den Kotflügeln!
- ein zusätzlicher Kasten im vorderen Abluftschacht













Der Platte, die ich zunächst von unten in die hintere Karosserie einklebte, setzte ich von außen eine passend dimensionierte zweite Platte, um nicht alles mit Spachtelmasse auffüllen zu müssen. Die zentrale "Beule" hinter dem Fahrer, welche wohl die Ansaugtrichter verbirgt, realisierte ich aus einem 1:72er Flugzeug-Tank, den ich passend zurecht schliff. Im Nachhinein betrachtet hätte er vielleicht noch ein wenig flacher geraten können. Die Öffnungen für die Lüfterlamellen wurden eingeschnitten, die Lamellen selbst sind aus 130g-Papierstreifchen, die ich mit Sekundenkleber verstärkte. Die Nähte rundherum hatte ich da bereits verspachtelt und verschliffen. Schon ging's ans Lackieren:





Die im Folgenden anstehende Dekoration mit Startnummernfeldern gestaltete sich wie bei den anderen P3 etwas schwierig: An den seitlichen Kühllufteinläufen war jede Menge Weichmacher zu verwenden - trotzdem reichte es trotz Einschnitten mit einem superscharfen Skalpell nicht für ein sauberes Anlegen der Startnummernkreise. Ich habe sie nach dem Durchtrocknen mit seidenmatt weißer Revell-Farbe per Hand nachgezogen.





Das Cockpit  musste ich hinter dem Fahrer etwas ausfräsen, um Platz für den Slimline-Motor zu schaffen. Dabei fiel der zweite Schraubzapfen hinter dem Fahrer weg, der den Cockpit-Einsatz per Schraube am Chassis befestigt. Eine Schraube genügt auch! Die Rückwand des Cockpit wurde - wie bereits angesprochen - der abgeänderten Motorabdeckung angepasst. Abschließend erhielt der Fahrer noch einen vorbildgerechten Kopf/Helm nebst passender Bemalung, sowie einen Rückspiegel, der am inneren Scheibenrahmen befestigt wurde. Die Seitenscheiben des Originalmodells konnte ich nicht verwenden, da im Coupé Öffnungsschieber eingebaut waren, die der Spider logischerweise nicht brauchte. Die Scheiben waren glatt. Aus einer leicht gewölbten PE-Platte wurden beide Seitenscheiben passend zugeschnitten und mit 2K-KLeber eingefügt.





Sehr aufwändig, dieser Umbau, er wird sicher ein Einzelstück bleiben!









Zu guter Letzt spendierte ich dem P3 Spider noch eine passende Box. Die vorliegende "Le Mans 1967"-Box aus der Scalextric-Sport-Serie wurde dazu kurzerhand mit einem Vorbildfoto und entsprechendem Text versehen.




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