„Splash
the Zeros!“ Das war der Befehl von Captain Matthew Yelland (Kirk
Douglas),
Kommandant der USS Nimitz CVN-68, an die Alarmrotte „Alert One“,
bestehend aus
zwei F-14A der VF-84 „Jolly Rogers“. Die beiden Zeros hatten zuvor die
Barkasse
des Senators Samuel Chapman (Charles Durning) beschossen und in die
Luft
gesprengt.
Zu
meinem kleinen Dio gibt es eine Vorgeschichte: Nach mehr als 10 Jahren
beende
ich endlich eine Idee, die mich schon in den 80er Jahren
beschäftigt hatte! Als
es den jährlichen Plastikmodellbaukonvent des DPMV in
Fuldatal-Ihringshausen
noch gab, begegnete ich im Jahre des Herrn 2012 Ricardo Gonzales Ramos,
Modellbaukollege
beim PMC Bodensee – vielleicht erinnert sich Ricardo noch daran.
Ich
hatte seinerzeit meine ersten F-14A Tomcat von Revell im Maßstab
1:144
ausgestellt. Mein Ziel war bereits damals der Bau eines kompletten
Flugdecks
der USS Nimitz in diesem Maßstab - nunmehr umgesetzt und hier
vor
Kurzem veröffentlicht. Ricardo und mich beschäftigte im
intensiven Gespräch
seinerzeit aber eine andere Idee. Dabei wurde uns deutlich, dass zwei
Modellbauer zur gleichen Zeit denselben Gedanken verfolgen können,
was die
Umsetzung eines Modells bzw. eines Dioramas anbelangt. So fachsimpelten
wir über
den äußerst gelungenen Kit der Revell-F-14A (aus meiner
unmaßgeblichen Sicht
das beste Modell der Tomcat im Bonsai-Maßstab) und die
Möglichkeit, eine Szene
aus dem Film „The Final Countdown“ umzusetzen. Denn gleichzeitig hatte
ich im
Wettbewerb des Konvents mein Diorama mit einigen der wunderschön
ausgeführten Mitsubishi
A6M2B Zero von Sweet in 1:144 auf einem Decksauschnitt der „Akagi“
eingereicht.
Dieses Dio ist u.a. hier
zu sehen.
Die
Tomcats in Kombination mit den Zeros würden sich für diese
Filmszene doch geradezu
anbieten! Irgendwie hatten wir uns dermaßen die Köpfe
darüber heißgeredet, die
Zeros und die Tomcats vorbildgerecht zu präsentieren, so dass ich
nach meiner
Rückkehr vom Konvent die Bausätze erstand und sofort mit dem
Bau begann – dem
Rohbau, aber leider nur soweit…
Wir
kennen dieses Phänomen ja sicher alle, dass sich immer wieder
neuerschienene
Bausätze oder „Projekte“ in den Vordergrund drängen und
durchaus solch eine
„heiße“ Idee wie mit Ricardo andiskutiert trotz alledem vom
Basteltisch
verschwindet – in die Kartons und in den Schrank.
In
der Zwischenzeit habe ich die Revell-F-14A bereits mehrmals wieder neu
gebaut,
in unterschiedlichen Versionen und Lackierungen. Kürzlich fiel mir
wieder ein
kleiner Karton mit dubiosem Inhalt in die Finger. Nun gab’s kein Halten
mehr
und ich hatte richtig Lust, die vier Rohbauten endlich ihrer Bestimmung
zuzuführen!
Besonders
viel gibt es dazu nicht zu sagen, in meinen bereits erschienenen
Berichten habe
ich die Kits bereits ausführlich besprochen. Letztendlich sind
sowohl die Zeros
als auch die Tomcats „aus der Box“ gebaut. Die F-14A erhielten noch
Staurohre
von Master, Piloten von Tomytec aus meiner Grabbelkiste und kleine
Verfeinerungen an den Sitzen: Die Ejection Handles habe ich aus
Kupferlitze
gedreht und bemalt. Die Piloten der Zeros kommen von Brengun.
Ein
wenig Kopfzerbrechen bereiteten mir die beiden Zeros, was ihr
Filmvorbild
anbelangte. Im Film verwendete man umgebaute North American AT-6 Texan.
Ich
sperrte mich jedoch irgendwie dagegen, die Texans von Platz in diesem
Maßstab
umzubauen, schließlich hatte ich doch die „originalen“ Zeros
vorliegen! Insofern
habe ich mir ein wenig „künstlerische Freiheit“ erlaubt und
„echte“ Zeros
anstelle der Texan verwendet. Auch deren Farbgebung stellte sich als
etwas problematisch
dar: Im Film erscheinen die Zeros extrem hell lackiert. Ich habe den
Originalfarbton „JN Grey“ XF-12 von Tamiya zu 50% aufgehellt –
anscheinend noch
nicht genug. So sehr weiß wie im Film wollte ich meine Zeros
nicht lackieren,
meine Farbwahl erscheint mir heute trotz der starken Aufhellung aber
immer noch
ein wenig zu dunkel. Die
Darstellung drehender Propeller ist immer wieder so eine Sache. Hier
wich ich
von meiner bevorzugten Methode der Verwendung von geätzten
Propellerblätter von
PropBlur ab
und versuchte mich in der Methode, die Norbert Burmeister mal im
Flugzeugforum
vorgestellt hatte. Transparentes Material mit einer Nadel zentral
fixiert und auf grobem
Schleifpapier gedreht, anschließend angesprüht – auch eine
(zumindest sehr
preiswerte) Alternative!
Bei
den Decals habe ich mich an die Vorbildlage aus dem Film gehalten. Hier
hatte
ich noch ausreichend Material aus generischen Bögen von Sweet
vorliegen, um die
„113“ und die „114“ bei den Zeros darzustellen. Auch die Umsetzung der
taktischen Kennungen der Tomcats gelang recht einfach, zumal die „203“
bereits
im Bausatz enthalten ist und der Flügelmann der Alarmrotte „Alert
1“, die „202“,
leicht mit Decals des gleichen Kits, die ich gleich mehrfach vorliegen
habe,
umzusetzen ist. Die Kommandeursmaschine, die taktische „200“ ist
lediglich in
Einstellungen zu sehen, in welcher sie eine AIM-9L „Sidewinder“
abfeuert und
eine Zero damit vernichtet. Ansonsten ist die „Doppel-Null“ im Film nur
zu
Beginn im Bild, als der Kommodore der VF-84, Commander Dan Thurman (Ron
O’Neal)
mit ihr auf der Nimitz landet.
Als
Basis diente mir eine Platte mit Meeresoberfläche im „blur effect“
von Coastal
Kits aus England. Roland
Dörrich fertigte mir dazu den Holzsockel auf Maß in
den ich die Motivplatte einpasste. Die Idee, die Basis mit Fotos aus
dem Film
zu gestalten, finde ich zwar nach wie vor gut. Nur schade, dass dabei
das
schöne Vogelaugenfurnier, welches Roland zur Gestaltung
aufgebracht hatte, kaum
noch zu sehen ist.
Die
Flieger auf 2mm starke Acrylstäbchen zu setzen, um die
im-Flug-Darstellung zu
realisieren, ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Eine
wirklich gute
Alternative dazu ist mir jedoch noch nicht untergekommen.
So
freue ich mich aber, dass diese „alte“ Idee endlich zur Umsetzung
gekommen ist
und ich den Kopf für ein weiteres Filmprojekt frei bekommen habe –
in einigen
Wochen dazu an dieser Stelle sicher mehr!