Der
einzig mir bekannte Bausatz der Vigilante im kleinen Maßstab
1:144 ist jener
von ARII, der allerdings nur noch „antiquarisch“ zu bekommen ist –
falls doch,
dann für einen ordentlichen Batzen! Sei’s drum, im allseits
bekannten
Online-Auktionshaus gelang mir die Ersteigerung eines neuen, ungebauten
Bausatzes.
Zum
Glück gibt es Umbausatz von RetroWings (RW44087), hier ist die
Nase einteilig
aus Resine gegossen, weist aber zwei komplette und schön
detaillierte Cockpits
auf. Die Sitze liegen extra bei, ebenso wie eine Negativform zum
wiederholten
Ziehen der Kanzelverglasung, die 1x beiliegt. Sollte also beim Verbauen
etwas
schief gehen, kann man sich selbst leicht Ersatz beschaffen.
Ein
Manko hat der RetroWings-Umbausatz dennoch: Die hintere Cockpitwand,
die in die
beiden Rumpfschalen eingeklebt wird, ist einen knappen Millimeter zu
niedrig
ausgefallen! Ärgerlich zwar, aber mit ein wenig 2K-Spachtel leicht
zu beheben. Nun
wollte ich bei diesem Bausatz nicht den ganz großen Aufriss
durchführen und die
kompletten Fahrwerksschächte neu gestalten – ich beließ es
bei der
Bausatzversion. So war die Vigilante auch zügig fertig gestellt
und mit
Vallejo-Farben lackiert, die fein versenkten Gravuren wurden mittels
panel
washing betont. Schon im Vorfeld suchte ich mir eine Decal-Variante
heraus, die
mich mehr ansprach und die ich „mit eigenen Bordmitteln“ (Selbstdruck)
gut
umsetzen konnte. Die beigefügten Abziehbilder der RVAH-5 an Bord
der USS
Enterprise aus den Jahren 1966/67 waren derart unbrauchbar – ab in die
Tonne
damit! Leider hat Mark von Starfighter Decals den 144er Satz mit sehr
schönen
Varianten der Vigilante nicht mehr im Programm, daher: Selbstdruck! Bei
meiner
Recherche blieb ich bei der RVAH-9 hängen, den „Hoot Owls“, die –
zum CVW-8
gehörend – in der Zeit von Juli 1976
bis
Februar 1977 an Bord der USS Nimitz stationiert waren (USS Nimitz, da
klingelte
doch etwas bei mir…?). Die „AJ 601“ (Bu.No. 149299) wurde in diesem
Zeitfenster
von Cdr. Mike Madden und Lt (Jg) Tom Carlson geflogen.
So
habe ich bis auf die Hoheitszeichen und die Rescue-Pfeile, die aus
meiner gut
gefüllten Grabbelkiste kommen, alle übrigen Decals per
Laserdrucker selbst
gedruckt.
Die
beigefügten, tiefgezogenen Kanzeln waren recht dünn, ließen sich ohne Probleme zuschneiden
und
passten gut. Lediglich beim Maskieren galt es, die kaum sichtbaren
Linien der
Glasbereiche zu identifizieren. Ebenso war beim Demaskieren Vorsicht
geboten,
da aufgrund des dünnen Materials eine Verwindung der Kanzeln
unumgänglich war
und man aufpassen musste, dass der Lack nicht reißt. Hier ein
paar Einblicke in
das Resine-Cockpit, bevor der „Deckel“ drauf kommt:
Viel
gab es hier nicht zu tun, außer ein paar Details der Instrumente
mit
Trockenmalen hervorzuheben. Die schwarz-gelben Schlaufen zum
Auslösen der
Schleudersitze sind einzelne Adern aus einem Modellbahnkabel, das ich
verdrillt
und abgelängt habe.
Ich
habe bewusst darauf verzichtet, die Flügelenden anzuklappen, weil
sie sehr dünn
gespritzt sind und so kaum Möglichkeiten der Nachbildung des
Mechanismus boten.
Völlig stumpf wollte ich sie dann aber auch wieder nicht
aufeinander kleben. So
bleibt aber die Linienführung der Vigilante besser erhalten,
lediglich das
Öffnen der Cockpithauben war für mich Pflicht, gibt es dort
doch einiges zu
sehen.