Zum
Vorbild
Die
Ryan FR Fireball war ein US-amerikanisches Jagdflugzeug mit
kombiniertem
Kolben- und Strahlantrieb, welches gegen Ende des Zweiten Weltkrieges
entworfen
wurde. Die FR-1 war das erste Flugzeug der US Navy mit Strahlantrieb,
kam aber
im Krieg nicht mehr zum Kampfeinsatz. Es wurden schließlich 700
Maschinen
bestellt, von denen jedoch ab März 1945 bis zur Kapitulation
Japans nur 66
Maschinen geliefert wurden. Bis zum Kriegsende wurde nur die
Jagdstaffel VF-66
aufgestellt, kam aber nicht mehr zum Einsatz. Lediglich drei Flugzeuge
wurden
auf dem Flugzeugträger USS Ranger (CV-4) erprobt, bevor die
Staffel am 18. Oktober
1945 außer Dienst gestellt wurde. Das Personal und die Flugzeuge
wurden an die
Jagdstaffel VF-41 (später VF-1E) überstellt. Im November 1945
war die Fireball
das erste amerikanische Strahlflugzeug, das auf einem
Flugzeugträger landete,
dem Geleitflugzeugträger USS Wake Island (CVE-65). Im März
1946 fanden weitere
Erprobungen auf dem Geleitflugzeugträger USS Bairoko (CVE-115)
statt und von
März bis Juni 1947 auf der USS Badoeng Strait (CVE-116). Bald
danach wurden die
FR-1 ausgemustert, da die Flugzeugzelle strukturell zu schwach für
den Einsatz
auf Flugzeugträgern war und auch die schnellen Fortschritte der
Strahltriebwerke den gemischten Antrieb überflüssig machten.
Die
Piloten der US Navy hielten den Namen „Fireball“ für schlecht
gewählt, da es
einige „brennende“ Abstürze der Maschinen gegeben hatte.
Zum
Modell
Wieder
einmal kann ich euch einen Meilenstein der amerikanischen
Marinefliegerei im
Kleinmaßstab 1:144 präsentieren – eine echte Seltenheit! Wie
schon bei meinen
früheren Bauten angesprochen liegt auch dieser kleine Resine-Kit
als eine
„Dreingabe“ bei einem großen 4-Mot-Modell des Herstellers
Anigrand Craftswork
bei. Im Bausatz AA-4087, der die Boeing B-17 Flying Fortress in den
seltenen
Varianten B/C/D wiedergibt, liegt auch die Fireball bei.
Die
sehr passgenauen Resine-Bauteile sind schnell versäubert und mit
Acrylcyanatkleber verbunden. Spachtelarbeit fällt bei diesem
Hersteller äußerst
selten an, bei den kleinen Bonuskits erst recht nicht. Da die Fireball
ein
Bugfahrwerk besitzt, galt es ausreichend Gewicht in der Nase
unterzubringen.
Doch hier kam ich an eine veritable Hürde. Wo und vor allem wie
sollte ich
Platz für Ballast schaffen, ohne wichtige Details am Rumpf zu
beschädigen?
Schließlich gelang es mir durch vorsichtiges Aufbohren und
Ausfräsen sowohl vom
Cockpit aus, als auch durch der vorderen Fahrwerkschacht, jeweils in
Richtung
Nase. Hierbei galt es sehr aufzupassen, da das Kolbentriebwerk bereits
im Rumpf
angegossen war. Ansonsten wäre es ein Leichtes gewesen,
durchzubohren und
später ein separates Bauteil des Kolbenmotors von vorne wieder
einzusetzen…
Schließlich gelang mir diese „Operation“ doch gut genug, um
kleine
Anglerbleikügelchen im Hohlraum unterzubringen und dadurch einen
Tailsitter zu
vermeiden. Die Öffnung im Cockpit verschloss ich mit 2K-Spachtel,
im
Fahrwerkschacht am Bug setzte ich eine dünne Plastiksheet-Platte
ein.
Da
sich der Schwerpunkt meiner US Navy-Sammlung auf Maschinen des
Zeitfensters
nach dem II. Weltkrieg beschränkt, waren natürlich keine
passenden Decals für die
FR-1 vorrätig. Ich ließ diese wieder einmal von
Tailormadedecals.com drucken –
ein Dankeschön an dieser Stelle geht an Franzi für die
gelungene Arbeit! Die
Lackierung nahm ich mit Vallejo- und Tamiya-Farben vor.
Meine
dargestellte Maschine gibt die taktische 117 der VF-1E (ex VF-41) an
Bord der
USS Badoeng Strait (CVE-116) im Jahr 1948 wieder.