Durch Zufall
stieß ich auf dieses Modell von TOMYTEC aus der "Gimix"-Serie.
Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht nur interessante
Bausätze im Maßstab 1:144 heraus bringt, sondern diese auch
noch mit beweglichen oder illuminierten Teilen ("Gimix") ausstattet!
Wenn auch mal wieder ein fliegendes Baumuster der US Marines (und nicht
der US Navy) hatte es mir der Fischadler ("Osprey") schon seit langem
angetan. Das außergewöhnliche technische Antriebskonzept und
seine Entwicklung habe ich eine Zeit lang mitverfolgt. Das interessante
an diesem, in der Baugröße 1:144 bislang einmaligen Kit ist
die Tatsache, dass alle Bauteile bereits vorlackiert sind!
Details zum
(zugegeben nicht ganz billigen) Bausatz findet ihr hier: https://www.1999.co.jp/eng/image/10296098/10/0
Mir reichte natürlich nicht der reine Kit, wenn es die
Möglichkeit gibt, den Flieger zu motorisieren, dann wollte ich das
auch tun! So bestellte ich erneut in Japan (und zahlte heftigst
Zollgebühren!), um diesen Technik-Satz zu ergattern:
Wie die Motoren und der Kippmechanismus der Triebwerke eingebaut wird,
sehr ihr hier: https://www.1999.co.jp/eng/image/10296085/10/0
Kein Hexenwerk, auch in diesem kleinen Maßstab nicht. Mir gefiel
nur der schwarze Ständer nicht, ein wenig den Eindruck eines vom
Landedeck eines amphibischen Landungsschiffes startenden bzw. landenden
Osprey wollte ich schon erwecken!
Hier ein paar Bilder
vom Einbau der Technik-Komponenten. Die hellgraue Box ist die Mechanik
für den Kippmechanismus. Die Mini-Motoren sitzen in den
Triebwerkgondeln selbst. Bei meinem Bau passten die beiden
Rumpfhälften nicht gut zusammen, die Technik-Box ließ alles
ein wenig klaffen - sehr ärgerlich! Aber leider keine
Möglichkeit, das Problem auszumerzen. Man müsste quasi die
Wandung, das Gehäuse, der Technik-Box dünner schleifen... So
beließ ich es bei einem kleinen Spalt, der nach dem Bau sehr
vorsichtig mit verdünnter Spachtelmasse verschlossen und dann
überlackiert wurde. Problem dabei: Die korrekten grauen
Farbtöne des Tarnanstrichs hinzubekommen! Aber nach einigen
Versuchen ging's!
Da mir der
schwarze Ständer nicht passte, habe ich ihn kurzerhand zerlegt und
den
Batteriesockel nebst Bedienknöpfen in einen Bilderahmen von IKEA
gesetzt. Die Stromleitungen mussten irgendwie in den Flieger selbst, da
war mir ein kleines Alu-Röhrchen mit 5mm Durchmesser am
unscheinbarsten. Noch dünner/unauffälliger ging's leider
nicht... Es sind halt mal vier Kabel, die in den Osprey müssen...
Die abgebildete
Version gibt einen MV-22B Osprey des 262nd Marines Medium size Tilt
Rotor Flying Corps "Flying Tigers" wieder, die aktuell in Japan auf der
Futenma Air Base stationiert sind.
Nebenbei sei
erwähnt, dass dieser Bausatz rund 160 Bauteile enthält - und
das im Bonsai-Maßstab 1:144! Dazu kommen viele Alternativ-Teile,
die auch die Möglichkeit umfassen, den Osprey in "verstauter"
Position, also mit eingedrehten Tragflächen und beigeklappten
Rotoren zu bauen! In dieser Version werde ich meinen nächsten
Osprey bauen, er liegt schon in meinem Regal!
Um die Funktion einmal zu demonstrieren, hier ein kleiner Film als
Download (311 MB, auf das Bild rechte Maustaste klicken, in neuem
Fenster öffnen, Download dauert etwa eine Minute):
Unglaublich, was
in diesem kleinen Maßstab möglich ist, oder?
Nun war ich ziemlich
angefixt von diesem kleinen Kerl, dass ich mir gleich noch einen
Bausatz bestellte! Ich wollte unbedingt Tragflächen und Triebwerke
in Transport- bzw. Hangar-Position darstellen. Mir gefiel dann diese
Version ziemlich gut:
Die MV-22B des 165th
Marines Medium Tilt-Rotor Fighter Squadron von der Miramar Air Base
weist ein schönes, buntes Seitenleitwerk auf, das die ansonsten in
mehreren Grautönen gehaltene Maschine auffälliger werden
lässt.
Hier wieder einmal
das "Beweisfoto", dass ich mich tatsächlich mit diesem Modell im
Bonsai-Maßstab 1:144 bewege. Und: Nein, das Cent-Stück hat
NICHT 10cm Durchmesser!
Bei diesem Modell
wollte ich natürlich auch alle Türen öffnen, die
möglich waren, also Ladeluke und die seitlliche Tür an
steuerbord. Zur Abwechslung und im Vergleich zum oben gezeigten
"Funktionsmodell" waren mir bei der zweiten Osprey Fotos mit
abgedeckten Triebwerken aufgefallen. Ein weiterer kleiner Farbklecks!
Diese Abdeckungen schnitt ich aus einer Lage Papiertaschentuch zu, das
mit Sekundenkleber verstärkt und nach dem Trocknen bemalt wurde.
Die Haltegurte sind kleine Decalstreifen.
Erstmals
präsentiere ich ein Modell auf einem Untergrund, einer kleinen
Dioramenplatte von Coastalkits.
Wer die Firma noch nicht kennen sollte: Für unterschiedliche
Maßstäbe und Zwecke werden sehr schöne
Untergrundplatten angeboten, die auf 3mm starken Foamex-Platten
kaschiert sind. Leicht und doch stabil - sehr schöne Auswahl!
Abmessungen: 210 x 148 mm. In diesem Fall ein Heli-Pad analog den
Markierungen auf US-Schiffen, wie z.B. Zerstörer, Kreuzer,
Versorger oder Einsatzleitschiffen.
Es geht halt
doch eine Menge im kleinen Maßstab - es muss schon lange nicht
mehr "nur" 1:72 sein!
Kleiner
Nachtrag, 26.04.2017:
Nein, ich habe meine Osprey der 165. Marines nicht zu heiß
geduscht! Auch wenn sie vorher so aussah:
Nun ja, jetzt scheint sie halt ein wenig geschrumpft zu sein:
Spaß beiseite,
hier geht's um ein Modell aus der berühmten "Egg Plane"-Serie von
Hasegawa, die ganz offensichtlich auch mit neuen Baumustern fortgesetzt
wird. Da dieser Knubbel genau den gleichen Flieger wie oben gezeigt
darstellt (die Kommandeursmaschineder 165. mit der "Doppel-Null),
musste ich ihn einfach haben! Das war mir der Spaß wert!