Erneut habe ich mich an
einer A-7E
„Corsair II“ im Maßstab 1:144 versucht, in diesem Fall an dem neu
erschienenen
Resine-Kit von Heroes Models (www.heroesmodels.it). Auf den ersten Blick
fallen die
filigranen Gravuren der Oberfläche ebenso auf wie die
detaillierten
Fahrwerkschächte. Den Vergleich zur A-7E im gleichen Maßstab
von Fox One Model
Studios, den ich bereits hier vorgestellt hatte, musste ich einfach ziehen. Zu
sehr war ich damals vom 3D-gedruckten
Bonsai-Flieger von Fox enttäuscht, so dass mich die Neugierde nach
Alternativen
bei Erscheinung des Heroes Models packte. (Fast) wurde ich nicht
enttäuscht!
Aber der Reihe nach.
Der zunächst
aufgelegte Resine-Kit der
A-7E bot die Option, drei unterschiedliche Corsairs zu dekorieren, so
auch die
Kommandeursmaschine der VA-72 „Blue Hawks“, die in einem zweifarbigen
Tarn-Sonderanstrich und dem Schriftzug „DESERT STORM“ auf der
Flügeloberseite
ein äußerst attraktives Bild abgibt. Eine Schwestermaschine
des Geschwaders
zeigt sich farblich sehr wenig betont, grauer low visibility-Anstrich
mit
entsprechenden Markierungen über alles. Ebenso die dritte
Variante, eine
Maschine der VA-46 „Clansmen“, sie ist ebenfalls im recht schlichten
und eintönigen
low viz-Schema gehalten.
Ganz aktuell bietet Fabio Santonocito von
Heroes Models jedoch weitere A-7E-Bausätze mit alternativen
Decalsätzen an,
einerseits Corsair-Varianten „in foreign services“ (drei griechische
und drei
Versionen der Thai Air Force) und weitere US „high
visibility“-Versionen, die
mit Sicherheit viele US-Navy-Enthusiasten des Bonsai-Maßstabes
ansprechen
dürften. Der Bausatz ist hierbei der gleiche, lediglich die
Decalvarianten
machen den Unterschied aus.
Der Bau des Resine-Modells
verläuft
total unproblematisch, der Kit ist passgenau und gut durchdacht. Die
Bauteile
weisen keinerlei Fischhaut auf, lediglich an der Rumpfunterseite muss
die
Angussstelle ein wenig verschliffen werden, was geringe Nacharbeiten
durch
Neugravur erforderlich macht. Es ist unproblematisch, auch die kleinen
Teile
von ihrem Trägerblock zu trennen. Das verwendete Resine ist sehr
stabil, dabei
ein wenig flexibel und nicht spröde, so dass es nicht zum Brechen
neigt.
Verklebt wird mit
Sekundenkleber, die
Decals sind über jeden Zweifel erhaben! Es liegen sogar
Lackiermasken für die
Cockpitverglasung bei! Die beiden Transparentteile sind meines
Erachtens der
einzige, dafür „massive“ Schwachpunkt des Bausatzes: Sie bestehen
aus nicht
ganz durchsichtigem, ein wenig schlierigem Resine, sind sehr dick und
wollen
nicht so richtig passen. Hier sollten Anpassungsarbeiten bereits vor
der
Lackierung erfolgen und nicht – wie bei mir! – im Nachgang. Das
erschwert die
ganze Sache nur unnötig, wenn man an einem fertig lackierten
Modell eine
schlecht sitzende Frontscheibe anbringen will! Ein wenig
unverständlich
erscheint mir, warum der Hersteller bei solch einem tollen Bausatz
nicht
tiefgezogene Kanzeln beigefügt hat. Die Kanzel ist jedoch bereits
geteilt und
erlaubt eine geöffnete Darstellung. Der Abwechslung halber habe
ich mich dafür
entschieden, auch wenn dabei die extreme Stärke des Materials
deutlich wird.
Erfreulich wiederum: Der
Guss des
Modells ist so gestaltet, dass die Corsair normal auf ihrem Fahrwerk
stehen
kann und nicht zum „Tailsitter“ wird!
Alles in Allem bin ich sehr
zufrieden
mit meinen Modellen, wobei ich gleich dreimal zuschlug: Zum einen
wollte ich
die getarnte Version gerne in der Vitrine haben, zum anderen steht
meine
Corsair von Fox One Model Studios sehr alleine herum. Daher habe ich
meine
beiden übrigen Resine-Flieger erneut mit Decals von Y-Kraft aus
Japan versehen,
wiederum in der Version der VA-86 „Marauders“, welche auf der USS
Nimitz
stationiert waren – auch wenn diese Decals aus einem Garagen-Drucker
(ALPS?)
„suboptimal“ sind. Ich habe lediglich die taktischen Kennungen
ergänzt bzw.
selbst gedruckt. So stehen neben der taktischen „300“, der
Kommandeursmaschine
(die sich auch durch die Besonderheiten am Leitwerk hervorhebt), nun
die „303“
und die „311“.
Damit die drei
Geschwaderkameraden miteinander
vergleichbar sind und auf einem (noch zu bauenden) Trägerdeck
nebeneinander
dargestellt werden können, habe ich den Heroes-Corsairs die
Flügelenden
angelegt. Mit einem neuen, sehr scharfen Skalpell geht das Zerlegen
ohne
Probleme, auch wenn – im Gegensatz zum Fox One-Modell – hier nun keine
Faltmechanik vorhanden ist. Pluspunkt für Fox One (aber so
ziemlich der
einzige)! Ferner stellt man fest, dass das Fox One-Modell durch die
Gestaltung
des Bugfahrwerks höher, steiler steht als die Geschwaderkameraden
aus dem Hause
Heroes Models.
Die Lackierung erstellte
ich wie immer
mit Vallejo-Farben, Pin-Washing per Ölfarbe, Klarlack von Tamiya,
Decklack:
Mattlack von Revell.
Auch wenn noch drei
angefangene
Resine-Corsairs von MiniWings bei mir zu Hause schlummern,
spätestens mit
Erscheinen der Heroes Models haben diese Modelle definitiv ausgedient!
Dennoch
werde ich sie bauen, ich brauche für mein Trägerdeck ja noch
„Stückvieh“! Aber
auch die 3D-gedruckte Corsair aus dem Fox One Model Studio ist aus
meiner Sicht
keine Alternative zum Heroes Models-Modell!