Den
Bausatz der „B“ von Trumpeter (Nr. 03918) habe ich mit dem
Zurüstsatz von Goffy
Models, der (leider!) schon seit vielen Jahren nicht mehr
erhältlich ist,
ergänzt (Tragflächen mit ausgefahrenen Klappen und
Vorflügeln), weil ich auf
meinem kleinen Trägerdeck-Dio
von Dragon mal ein wenig Abwechselung haben
wollte. Bislang startete hier eine F-14A der VF-84 „Jolly Rogers“, die
taktische „203“ aus dem Revell-Karton.
Nachdem
ich nun schon einige Male die Revell-Version der F-14 gebaut hatte, war
ich auf
die Trumpeter-Interpretation sehr neugierig. Auffällig ist, dass
der Bausatz
der „B“ identisch mit dem der „A“-Version aus demselben Hause ist. Alle
notwendigen Bauteile sind bereits am Gußrahmen vorhanden. So
unterscheiden sich
die Trumpeter-Bausätze Nr. 03910 (A-Version) und Nr. 03918
(B-Version) lediglich
durch die beigefügten Decals. Im vorliegenden Kit der „Bombcat“
sind zwei Maschinen
der VF-11 „Red Rippers“ umsetzbar, die „200“ des Kommodore in der
farbenprächtigeren Ausführung und der „Flügelmann“, die
„201“, in einem eher
schlichten Kleid.
Ich
habe mich für den Bau der bunteren „Bombcat“ entschieden. Die
Bauteile des
Umrüstsatzes von Goffy Models lagen schon seit Jahren auf Halde
und warteten
nur auf eine passende Gelegenheit zur Anwendung. Im Laufe der Zeit
hatten sich
die extrem dünnen Vorflügel jedoch ein wenig verzogen, hier
war große Vorsicht
geboten. Korrekt zum Startvorgang habe ich die Mechanik des
Bugfahrwerks
zerlegt und den Stoßdämpfer samt Scherengelenk im
eingefederten Zustand wieder
zusammengefügt. Dabei musste der Schlepphaken zum Einklinken in
den
Katapultschuh abgesenkt dargestellt werden. Auch das Höhenleitwerk
bekam die
start-typische Position. Dazu habe ich es von der Rumpfschale
abgetrennt und
angelenkt wieder verklebt. Insgesamt war nur sehr wenig Spachtelarbeit
notwendig, lediglich der Übergang der Bugsektion in den
übrigen Rumpf bedurfte
ein wenig Anpassungsarbeit. Der Cockpit-/Nasenbereich ist aus meiner
Sicht das
augenfälligste Unterscheidungsmerkmal des Trumpeter-Kits
gegenüber dem
Revell-Bausatz: Er ist deutlich breiter! Zusätzlich
habe
ich dem Fliegerchen ein Pitotrohr von Master aus gedrehtem Messing
spendiert.
Dazu muss das bereits angegossene Staurohr von der Nase abgetrennt und
mit Loch
mittels einem 0,3 mm-Bohrer versehen werden. Bei Revell liegt der
Tomcat das
Staurohr als eigenes Bauteil bei und kann 1:1 durch die Verfeinerung
von Master
ersetzt werden. Aber auch bei Trumpeter ist die Verwendung des
Detailmessings
aus Polen ohne Probleme machbar.
Die
Lackierung erfolgte wieder einmal mit Vallejo- und Tamiya-Farben. Da
der
Bonsai-Bomber in dieser Version fast ausschließlich grau
erscheint, wollte ich
mit einem Pre-Shading ein wenig Leben und die triste Farbgebung
bringen. Nach
dem Aufbringen des Vallejo-Primers versuchte ich die
Blechstöße schwarz zu
akzentuieren. Der anschließende Auftrag von leicht aufgehelltem
FS36375 (Vallejo
Nr. 70.990) erfolgte in mehreren lasierenden Schichten, bis ich mit dem
Ergebnis zufrieden war. Die blauen Seitenleitwerke und der
Cockpitbereich
erhielten einen Auftrag mit Vallejo 71.005 intermediate blue. Tamiya
Glanzlack,
Pinwashing mit Ölfarben von Schmincke, Decals, Versiegelung durch
Tamiyas
Seidenmattlack.
Äußerst
ärgerlich, aber formtechnisch wohl nicht anders machbar ist die
Cockpithaube.
Sie weist über die Längsachse eine Formnaht auf, die
vorsichtig verschliffen
werden muss. Einem abschließenden Schleifgang mit 2000er
Schleifpapier und ein
Polieren mit Zahnpasta folgte ein Versiegeln mit Tamiya Glanzlack –
mangels
Future oder Pledge. So sind die wunderschön geformten Piloten von
Heroes Models
wenigstens wieder sichtbar. Diese mussten natürlich an ihre Sitze
angepasst
werden.
Bei
der Bewaffnung habe ich recht heftig aufgetragen und die Bombenkatze
vollbeladen dargestellt. Die GBU-16 „Paveway II“ unter dem Rumpf
stammen aus
einem F-14-Kit von Dragon, ebenso der AN/AAQ-13 Navigations-Pod an der
Außenstation an Steuerbord. Er bietet
Hochgeschwindigkeits-Penetration und
Präzisionsangriffe auf taktische Ziele bei Nacht und bei
schlechtem Wetter. Der
Navigations-Pod enthält ein Gelände-Radar und eine feste
Thermografiekamera.
Auch
wenn es fraglich sein dürfte, dass genau diese Maschine, die
F-14B, „AG 200“,
Bu.No. 163227, von der VF-11 „Red Rippers“, Carrier Air Wing Seven, an
Bord der
USS George Washington im Jahre 2005, (Last Tomcat Cruise) diese
Zuladung
getragen haben könnte, gab es in der langen Einsatzgeschichte der
dicken „Turkeys“
der US Navy mit Sicherheit andere Maschinen, die derart beladen von
ihrem
Träger aus starteten.