Der
Bausatz Nr. 03972 von Revell lag schon einige Jahre in meinem Regal –
zu sehr
war ich auf mein Lieblingsthema, US Navy-Flugzeuge im Maßstab
1:144, fixiert.
Dabei hatte ich mir die F-15 E besorgt, weil sie ein Bausatz der
neueren
Generation aus dem Hause Revell darstellte, ähnlich wie die neuere
F-14
Tomcat-Serie, ebenfalls aus Bünde. Die F-14 ist aus meiner Sicht
in diesem
Maßstab das Maß der Dinge, da können auch die
später erschienene Version vom
Trumpeter und jene aus dem Hause Dragon nicht mithalten.
Zu
oft hatte ich den Kit in den Fingern und die Lust auf den Baubeginn war
sehr
groß, angesichts der schönen Details, immer wieder kamen mir
aber andere
„Projekte“ dazwischen, die mir wichtiger waren… Dann aber!
Die
dargestellte
Maschine ist eine Berühmtheit. Die einzige Decal-Version des
Bausatzes gibt die
F-15E Strike Eagle 89-0487 des 355. Fighter Squadrons, der „Chiefs“,
wieder. Dieser
Jet erreichte am 13. Januar 2012 in Afghanistan, Bagram Airfield, seine
10.000ste
Flugstunde! Mit der gleichen Maschine wurde im Januar 1991 von Capt.
Tim Bennet
und WSO-Capt. Dan Bakke eine irakische Mi-24 „Hind“ im Flug mit einer
lasergelenkten GBU-10 „Paveway II“-Bombe abgeschossen. Für den
Hersteller Revell
offenbar Grund genug, genau diese Decal-Version für den
Bonsai-Bausatz zu
wählen.
Die
Spachtelmasse
kann getrost in der Tube verbleiben, eine solche Passgenauigkeit wie
hier wünscht
man sich durchgängig vom Bündener Hersteller – ein Modell,
welches einfach nur
Spaß beim Bauen macht. Meine Recherchen zum Vorbild zeigen die
0487 auf dem
Bagram Airfield in Afghanistan in einer Splitterschutzbox. So wollte
ich die
Eagle darstellen, also musste ich das Modelle ein bissel
„individualisieren“.
Ich schnitt die Klappen aus und fügte sie im abgeklappten Modus
wieder an die
Tragflächen an. Der Aftermarket wurde ein klein wenig bemüht.
Die geöffnete,
tiefgezogene Kanzel kam von Brengun, die Schleudersitze und die
speziellen
„gefederten“ Triebwerkauslässe lieferte Zacto-Models aus den USA.
Alternativen
dazu wären auch Auslässe von Shelf Oddity (PE) oder von
Shapeways (3D-Druck)
möglich gewesen. Mich hat jedoch der Kombi-Pack von Zacto-Models
überzeugt und
ich wurde nicht enttäuscht! Sehr schön detaillierte Sitze aus
Resine und extrem
dünn gegossene, hochdetaillierte Nozzles zieren nun den Mini-Adler
aus Bünde.
Die originalen Schubdüsen aus dem Bausatz sind meiner Ansicht nach
die einzige,
aber auch die massivste Schwäche des Kits. Sie haben mit dem
Original nichts
gemeinsam, hier muss dringend Ersatz ran!
Den
Hubmechanismus der Kanzel erstellte ich vorbildgerecht im Eigenbau, die
Lackierung führte ich wie gewohnt mit Vallejo Air-Farben durch.
Aufgehelltes
Medium Gunship Gray 71.097 über alles, weitere Aufhellungen in den
zentralen Panel-Bereichen.
Die metallfarbenen Triebwerksbereiche erhielten ebenfalls einen
Vallejo-Anstrich, teilweise wurden Bleche eingefärbt. Klarlack von
Tamiya,
Decals (die aus meiner Sicht jedoch nur von mäßiger
Qualität sind, aber es
sollte dann doch genau dieser Flieger werden), Pin-Washing mit
verdünnter
Ölfarbe, nur wenig Alterung - denn was man über diese
Maschine lesen kann, wird
sie extrem gut gepflegt und gewartet!
Im
kleinen Diorama, welches nur 19 x 19 cm misst, finden sich zwei
Aggregate von
HERO Models wieder, welche ich bereits hier vorgestellt
hatte.
Die
Splitterschutzbox,
die von oben mit gesiebtem Vogelsand verfeinert wurde, ist von Noy
Pines aus
Israel, der Zubehör für Jets aus Karton im Web vertreibt. Zu
solch einem Set
gehört u.a. ein Hintergrundfoto aus Vietnam. Im vorliegenden Fall
sollte es
natürlich zu meiner F-15E passen. Nach gründlicher Recherche
fand ich ein Foto
im Web, welches von der Perspektive und dem Motiv her sehr gut zu
passen
schien, gibt es doch eine Szene original vom Bagram Airfield in
Afghanistan
wieder.
Die
ergänzenden,
sehr fein detaillierten Resine-Figuren und das weitere Zubehör
(Feuerlöscher,
Werkzeugkiste, einzelner Pilotenhelm) stammen wie die RBF-Fähnchen
ebenfalls
von Fabio Santonocito von HERO Models – eine tolle Ergänzung
für die Liebhaber
des kleinen Flugzeugmaßstabs!
Eine
kleine Erläuterungstafel vom Vorbild, gepaart mit dem Wappen der
„Chiefs“ - so
lässt sich recht schnell und unkompliziert, vor allem sehr
platzsparend, eine
wunderbare kleine Szene arrangieren, die sich vor größeren
Maßstäben nicht zu
verstecken braucht!