Boeing-Vertol CH-46 SeaKnight

Noch so ein Bausatz, der schon lange in meinem Regal schlummerte - und nun "wachgeküsst" wurde! Von FE Resin erschien die Sea Knight im Bonsai-Maßstab bereits vor Jahren, wurde bislang nicht wieder aufgelegt und ist heute eine sehr gesuchte Rarität.



Die wenigen Resine-Teile waren schnell versäubert und verklebt, wobei ich bei den beiden Rumpfhälften innen Klebestreifen/Befestigungshilfen aus Plasticsheet einsetzte - denn die Teile werden allesamt stumpf und ohne Positionierungshilfen verleimt! Dem Cockpit spendierte ich noch ein paar Extras, Pitch und Stick aus Messingdraht, ein etwas erweitertes Instrumentenpanel und Sitzgurte aus Tamiya-Tape.



Die Verglasung war aus rechts störrischem und relativ dickem Material, ich habe sie mit 2K-Kleber von Uhu befestigt. Vorteil: Es trocknet glasklar auf, wird superhart und somit kann man noch ein paar Lücken füllen und Spalte überbrücken, sollte man nicht so akkurat gearbeitet haben... so wie ich...



Die Lüfteröffnungen am hinteren Triebwerk musste für meine Version verkleinert und damit verspachtelt und verschliffen werden, wie im Bild gut zu erkennen ist. Die Abgasöffnung habe ich aufgebohrt, hier wird zum Schluss ein passend zurecht geschliffenes Stückchen Aderendhülse eingesetzt.



Beim Verschleifen der Rumpfnähte gehen die Gravuren für die Laderampe nahezu gänzlich verloren und müssen neu nachgezogen werden.



Bei der Lackierungsvariante hatte ich mich schnell auf die farbenfrohe Version der Helicopter Squadron 11 (HC-11 Gunbearers) an Bord der USS Camden AOE-2 entschieden, die es ja auch von Academy im 48er Maßstab gibt. Hier war allerdings einiges an Abklebearbeit notwendig.





Sieht hier schon ganz passabel aus, inklusive der Abgasschutzlackierung und der etwas dunkler abgesetzten Walkways. Die Scheiben der runden Fenster wurden mit 2K-Kleber erstellt.











Nachdem der Anstrich komplett ist, sichere ich ihn mit Tamiya-Klarlack. Nach dessen Aushärten bringe ich ein Pinwashing mit Schminke-Ölfarbe auf, die mit Waschbenzin extrem verdünnt wird. Überschüssige Farbe neben den Panel Lines lässt sich wunderbar mit einem Papiertaschentuch wegwischen. Als Abschlussschicht, über die zusätzlich mit Glanzlack gesicherten Decals, wird Revell-Mattlack aufgebracht.




Die Montage der Rotorblätter erwies sich als ziemlich tricky! Hier ist einfach nicht genügend Substanz vorhanden, um die winzigen Dinger stumpf an den Rotorkopf zu kleben,  von der Stabilität mal ganz zu schweigen! So habe ich auf der Unterseite der Rotorblätter mit einem Skalpell eine Nut eingeritzt, in die ich in Stückchen 0,3 mm starken Messingdraht versenkt verklebt habe (linkes Blatt). In den Rotorkopf bohrte ich mit gleichem Durchmesser feine Löchlein, in die diese Verzapfung sicher eingepasst wurde.



So, da isses nun, das kleine Kerlchen, welches so lange im dunklen Regal stand! macht eine recht gute Figur, wie ich finde. Die Decals wurden fast alle selbst gedruckt, Ausnahme waren die farbigen Stars'n Bars und die Navy-Schriftzüge auf der Rumpfunterseite. Die kommen allesamt aus der Grabbelkiste. Die gelben Blitze unter dem VR-Code sind mit dem Pinsel gemalt. Die kleinen Sternchen jedoch wollte ich nicht unbedingt aufmalen, zu sehr hätten die Konturen bei einem Pinselauftrag gelitten. Sie kommen von zwei (!) Decalbogen von MicroScale für 1:72er US-Fahrzeuge - hab' lange nach etwas Passendem gesucht und bin bei EBAY USA fündig geworden! Die Winde ist aus Grabbelkistenteilen ebenso selbstgebaut wie die Ansaugtrichter des hinteren Triebwerks.













Im kleinen Dio mit feinem Holzsockel sieht das Ganze nochmals realistischer und präsentabler aus: Figuren von Preiser bzw. Dragon, das Deck ist aus dem Web und selbstgedruckt.







Und schließlich mein obligatorisches "Beweisfoto", dass es sich bei diesem Modell tatsächlich um den 144er Maßstab handelt:



Ein echter Hingucker in meiner Vitrine, den ich nicht missen möchte!

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