Douglas A-4 Skyhawk

Schon seit etwa zwei Jahren warten die beiden „Scooter“ im Bonsai-Maßstab, dass sie von mir komplettiert werden! Der Hersteller Platz aus Japan brachte einen wirklich tollen Doppelbausatz der Douglas A-4E/F auf den Markt, der in puncto Details und Gravuren keinen Vergleich mit dem Bruder der nächsthöheren Maßstabsklasse scheuen muss:






Sauber gespritzt, keinerlei Versatz oder Fischhaut, sehr filigran – einfach toll! Ebenso lobend müssen die Decals erwähnt werden, die drei komplette Versionen zulassen! Nun war mir weniger danach, zweimal die E/F-Version zu bauen, die äußerlich komplett identisch sind und durch den „Kamelhöcker“ auffallen. Von der Fa. RetroWings gibt es einen Umbausatz, um die bucklige E/F in eine C- oder E-Version ohne Höcker zurückzurüsten. Dazu ist der Rumpf komplett neu aus Resine gegossen, einige Kleinteile liegen ebenfalls bei.




Meine beiden Bauten habe ich mit Ätzteilen von Brengun ergänzt, die neben einer Detaillierung der Pilotensitzes, des Cockpits und der Fahrwerkschächte auch noch Halteklammern für die Außenlasten und Pylone beinhalten! Bei der „glatten“ C-/E-Version war ein wenig Anpassungsarbeit an die Tragflächensegmente notwendig, jedoch nichts Problematisches. So waren die beiden Winzlinge schnell gebaut und mit „Detailblech“ versehen:





Die Lackierung erfolgte wie gewohnt mit Vallejo- und Tamiya-Farben, ein wenig Hervorheben der Blechstöße mit verdünnter Ölfarbe und ein matter Abschlusslack von Revell. Da dem Kit jedoch außer zwei Zusatztanks (die zwar sehr typisch für die A-4 sind) keinerlei Außenlasten beiliegen, griff ich auf das Waffenset von Arii zurück. So bestückte ich die „F“ ziemlich böse mit einem MER (multiple ejector rack) an der zentralen Aufhängung unter dem Rumpf und hieran mit sechs Mk 82 Snakeeye, Freifallbomben mit Luftbremsflächen zur Fallverzögerung, einer AGM-62 Walleye und einer AGM-12C Bullpub, beides Luft-Boden-Raketen, unter den Tragflächen. Keinesfalls eine unrealistische Bewaffnungsvariante für den kleinen Scooter, wie Fotos aus der Zeit des Vietnam-Krieges zeigen.



Diese CAG-Maschine stellt die NM/200 dar, Bu.No. 154186, von der VA-192 „Golden Dragons“ an Bord der USS Ticonderoga, 1968.


Die Kanzeln habe ich bei beiden Jets aufgesägt, ein klein wenig kann man hier die Details der Cockpits erkennen. Hier die „F“ auf meinem kleinen Trägerdeck:



Beim Umbau der C-Version hatte ich die Qual der Wahl, was die Abziehbilder anbelangte. Ich entschied mich für eine A-4E, Bu.No. 150083, von der VA-153 “Blue Tail Fliers”,  an Bord der USS Coral Sea, 1968. Hierzu konnte ich das Leitwerk selbst lackieren und mir die notwendigen Decals selbst drucken. Interessant, dass es gerade diese beiden Versionen auch in einem 1:48er-Bausatz von Eduard gibt.





Hier blieb ich mit der Bewaffnung recht „schlicht“. An den TERs (triple ejector racks) unter den Tragflächen an der Innenposition und einzeln am äußeren Pylon kamen reguläre Mk 82 Bomben, einen Tank hängte ich an die zentrale Position unter den Rumpf.



Ich ließ bei den TERs die innere Position unbesetzt, weil nicht ausreichend Platz zur Verfügung stand, schwenkten doch die Fahrwerksklappen recht weit aus und die dritte MK 82 passte nicht mehr dran. Bei den schwereren und größeren Mk 84-Bomben war das die Regel, man ließ die Innenposition frei. Nicht jedoch bei den Mk 82ern.

Sei’s drum: Zwei nette kleine Bauten für zwischendurch, die durch Detailfülle und schöne Decals zu überzeugen wissen. Und im September 2020 folgt diese Ergänzung:

Eduard McDonnell Douglas A-4 F und RetroWings TA-4F „Skyhawk“, beide von der VA-164 „Ghost Riders“, USS Hancock, Yankee Station, Vietnam 1969

In der „Super 44“-Serie von Eduard wird der sehr schöne und detaillierte Bonsai-Kit der „Scooter“, der bislang von Platz herausgebracht wurde, nunmehr als Einzel-Kit mit vier Decal-Optionen erneut aufgelegt. Da in diesem, nur per Plastiktüte verpacktem Bausatz die Decals für die berühmte „Lady Jessie“ der VA-164 „Ghost Riders“ beilagen, wollte ich diese Maschine meinen bereits gebauten Scootern beifügen. Im Auktionshaus mit den vier bunten Buchstaben ergatterte ich jedoch gleich zwei dieser Bausätze zu einem sehr fairen Preis. Nun aber noch eine weitere „F“ zu bauen behagte mir überhaupt nicht.
 

 


Bei RetroWings steht der Rumpf einer TA-4F, die Trainer-Variante, im Programm. Und bei Heroes Models die verfeinerte Tragflächensektion mit ausgefahrenen Vorflügeln und Bremsklappen… Diese beiden Aspekte zu kombinieren hatte mich sehr gereizt. Dem zweisitzigen Trainer-Rumpf aus Resine liegen noch detaillierte Schleudersitze, die Kanzelhydraulik und ein Vacu-Stempel zum Ziehen weiterer Kanzelverglasungen bei. Zwischenzeitlich ist dieser Umrüstsatz bei Dominic Jadoul/RetroWings jedoch leider vergriffen.


Die bewegende Geschichte um „Lady Jessie“ ist vielleicht nicht jedem Flugzeug-Fan bekannt, sie sei aber hier zum Nachlesen empfohlen: http://www.va-164.org/lady_jessie.htm

So habe ich den Einsitzer „straight aus der Tüte“ gebaut und wie immer mit Vallejo-Farben lackiert.

 



 

Bei meinen Recherchen um die Trainer-Version und eine mögliche Farbgebung konnte ich ermitteln, dass bei der VA-164 ebenfalls eine TA-4F geflogen wurde, allerdings nicht nur als Trainer, sondern sogar als reguläre Einsatzmaschine! Und sie war (natürlich) in den gleichen Staffelfarben bemalt wie ihre einsitzigen Geschwister. So war es keine Frage mehr, in welcher Lackierung meine zweisitzige Scooter erscheinen musste – zumal ich ohnehin lieber Maschinen baue, die im konkreten Trägereinsatz standen und weniger jene realisiere, die auf einer Naval Air Station ihren Dienst taten.


Die Decals konnte ich aus dem Bausatz verwenden, lediglich bei der Burreau Number am Heck der TA-4F musste ich mein Grafikprogram und den heimischen Drucker anwerfen, um auch in dieser Hinsicht korrekt zu bleiben.

 


Hier nochmal eine kleine „Scooter-Parade“:

 

Und die beiden „Ghost Riders“ der VA-146 im Gegenüber:

 


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