Meinen
ersten MX-5, den berühmten „NA“ mit Klappscheinwerfern, fuhr
ich seinerzeit in einer heftig getunten Version. Es wäre für
die Modellvariante
eine derbe Herausforderung geworden, den Samurai-Bodykit von Postert im
Modell
darzustellen! Meinen zweiten MX-5, Ausführung „NB“, gibt es wohl
gelegentlich
noch von Aoshima zu erstehen, da aber wohl nur in der
Rechtslenker-Version. Dann
aber wenigstens meinen neuen ND im Modell…
Die
in weiß gespritzte Karosserie, die so gut wie keinerlei
Nacharbeiten erforderlich machte, war schnell entfettet und mit
Flüssigscheuermittel
abgebürstet, mit Plastic Primer grundiert und mit dem Originallack
gesprüht.
Zusätzlich sicherte ich den Decklack mit meinem altbewährten,
völlig
unproblematisch zu lackierenden Mipa 2K-Lack, den ich
grundsätzlich als Abschlusslack
für meine 1:32er Slotcars verwende. Von einem Kfz-Klarlack aus der
Dose halte
ich nicht viel, da hat sich in der Vergangenheit schon mal ein Malheur
eingeschlichen und die Karosserie war nicht mehr zu gebrauchen – trotz
Grundierung und Farblack!
Tja,
und dann lag die fertig lackierte Karosse des aktuellen MX-5-Modells
fast drei Jahre im Karton. Asche auf mein Haupt! Andere Bausätze
waren
plötzlich interessanter geworden, wie ihr an meinen
Veröffentlichungen hier auf
MV sehen könnt. Jetzt aber endlich! Zum Weihnachtsfest sollte der
Spider fertig
sein und meine Gattin (und auch mich!) unterm Tannenbaum erfreuen!
Der
Bausatz von Tamiya ist aus meiner Sicht über jeden Zweifel erhaben
– wieder mal ein Modell aus der Abteilung „Schüttelbausatz“ –
erstklassig! Der
Kit nimmt sogar Bezug auf die Auslieferungsvarianten in den USA und
Asien mit
den jeweiligen spezifischen Bauteilen. Auch die Option Links- bzw.
Rechtslenker
ist hier per Alternativbauteile realisierbar. Sogar eine weibliche
Fahrerfigur
liegt dem Kit bei, die – anatomisch korrekt – in ihrer
Körperhaltung dem links-
oder rechtsgesteuerten Fahrzeug und der jeweiligen Pedalerie angepasst
ist.
Überrascht
hat mich die Detailfülle des Cockpits, die gegenüber dem
Original nichts vermissen lässt (ich sitze ja täglich darin)!
Der mehrteilige
Aufbau der Scheinwerfer/Rückleuchten mit den entsprechenden
Chromteilen
verdient besondere Erwähnung. Sehr gelungen, mit einer wirklichen
Tiefe und
Brillanz! Ich habe sie mit transparent aushärtendem UHU 2K
Sofortfest verklebt.
Die hochverchromten, tatsächlich spiegelnden Teile für den
Rück- und die beiden
Außenspiegel sind ebenso aus einer stabilen, vorgeschnittenen
Chromfolie wie
die Logos für Felgen, Motorhaube und Kofferraumdeckel, sowie
für die
Schriftzüge auf der Heckklappe.
Zur
besseren Lackierung des Scheibenrahmens liegt dem Kit eine Maske aus
dem bekannten Tamiya-Material bei. Daraus sind auch die
beigefügten und schon
eingefärbten Sicherheitsgurte erstellt. Ich habe sie lediglich mit
fotogeätzten
Gurtschlössern von Eduard (24002) ergänzt.
Die Vorderachse ist frei beweglich gehalten. Der dem Bausatz
beiliegende Felgentyp
ist die reguläre Werksfelge. Ich fahre sie beim Original mit
Winterreifen, so
dass aktuell der 1:1 Eindruck (fast) völlig stimmig ist. Fast nur
deshalb, weil
ich dem Originalvorbild ein Sportfahrwerk von Eibach spendiert habe,
welches 30
mm tiefer liegt. Das im Modell nachzustellen war mir zu sensibel, so
oft baue
ich nun nicht Fahrzeuge in 1:24, als dass ich mich an eine
veränderte
Fahrwerksgeometrie traue! Und im Sommer fahre ich eine andere, leicht
breitere
Rad-Reifenkombination…
Das
Bauteil des Windschotts musste ich vorbildgerecht abändern. Mein
Original weist hier ein Zurüstteil aus Plexiglas auf, ich konnte
mich
seinerzeit für das Originalbauteil nicht begeistern und wich auf
den
Zubehörmarkt aus. So habe ich im Modell lediglich die untere
Leiste des
Windschotts verwendet, den Rest weggeschnitten, verschliffen und
passend ein
Transparentteil aufgesetzt.
Einzig
die Endrohre, die als verchromte Bauteile vorgesehen waren,
sagten mir absolut nicht zu. Sie sind zu dick, so dass ein Aufbohren
unumgänglich gewesen wäre, um eine passende Wandstärke
zu erreichen. Diese
Arbeit umging ich, indem ich die Endrohre durch Aderendhülsen
ersetzt habe, was
meines Erachtens wesentlich realistischer aussieht.
Neben
dem selbstgedruckten Kennzeichen zum Abschluss des Baus und der
staubsichern Platzierung des Modells in einem Acryl Display Case von
Trumpeter
habe ich die Box mit einem Foto eines recht bekannten
Geschäftshauses in der
historischen Altstadt von Sirmione am Garda-See platziert – die
allerdings für
Fahrzeuge gesperrt ist (also ein kleiner Fake). Anlässlich eines
runden
Geburtstags meiner Gattin führte uns unsere Urlaubsreise im Sommer
2018 mit
unserem Spider quer durch die Alpen, abseits jeglicher Autostrada ins
Vale di
Ledro, nordwestlich von Riva del Garda gelegen. Ein wirklich
wunderschönes und
unvergessliches Erlebnis, das wir in recht sportlicher Fahrweise
genießen
durften! Getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ und „Je kurviger desto
Freude“!
So
stellt das 1:24er Tamiya-Modell unseres MX-5 eine schöne
Erinnerung
an diese Reise dar!