FIAT 500 / Abarth 595
Ein kleiner
Rennzwerg, der so ganz und gar nicht in meine Sammlungen passen will:
Der Abarth 595. Kurze Geschichte dazu: Mein Slotkollege Karsten aus
Berlin bat mich, seinen Abarth, der "suboptimal" lackiert war,
"aufzuhübschen"! Kein Thema - normalerweise...
Die Knutschkugel
hatte ein PCS32-Chassis, welches von Karsten bereits verbleit worden
war, die Fahrleistungen waren für dieses Chassis mit der
Resine-Karosserie von OCAR durchaus in Ordnung. Aber insgesamt schaute
er schon ein wenig gruselig aus...
Kein Ding - Bremsflüssigkeit in die Chromagan-Schüssel und
hinein ins Bad! Nach drei Tagen hatte sich der hartnäckige Lack
immer noch nicht richtig gelöst - macht nix, badet er halt noch
ein bissel länger! Und dann kam's! Nach weiteren zwei Tagen holte
ich die Karo aus der Suppe und sie war weich geworden wie Gummi! Zum
in-die-Tonne-kloppen!!! Was für eine Sch...!!! Solch ein
Mißgeschick ist mir zuletzt während meiner Studienzeit
Anfang der 80er Jahre passiert! Seinerzeit hatte ich ebenfalls eine
Auftragsarbeit auf dem Tisch, einen seltenen 1:43er BMW 3,5 l CSI in
1:43 von Provence Moulage. Ich hatte die Lackierung nicht so gut
hinbekommen und wollte auch diese Karo seinerzeit "abbeizen" - der
gleiche Effekt! Nun habe ich in mehr als 35 Jahren schon so viele
Resine-Bodys restauriert, abgebeizt, neu aufgebaut, nie wieder hatte
ich dieses Problem! Bis zu dieser Rennsemmel! Es scheint eine bestimmte
Harzvariante zu sein, die mit der Bremsflüssigkeit nicht zurecht
kommt. Ihr wird scheinbar der komplette Stabilisator "herausgelaugt".
Sei's drum, es musste Ersatz her! Schließlich wollte Karsten ja
einen "schönen Abarth" haben! Bei Iiih-Bäääh
ersteigerte ich mit einigen Tagen Abstand zwei Fiat 500er Karos, die
man aber wegen des schlechten Gusses komplett vergessen konnte! Und die
OCAR-Karosse gab's einfach nicht mehr! Bis vorletzte Woche: Von einem
Anbieter aus Österreich konnte ich das seltene Stück
ergattern, nun war mir auch der Preis egal - die beiden anderen Bodys
habe ich (natürlich mit Verlust) wieder verscherbelt...
Zudem sollte der Kleine ja etwas Besonderes werden... Die OCAR-Karo
weist keinerlei Details auf, so dass ich hier ein wenig nachhelfen
musste. Ich entfernte die Stoßstangen, die Blinker, den Speigel
und die Türgriffe, die allesamt angegossen waren. Extra
Türgriffe und Spiegel kamen aus meiner Grabbelkiste, das
Doppel-Endrohr besteht aus Aderendhülsen. Die Front wollte ich ein
bissel aufpeppen, so kam mir die Idee mit einem extra
Ölkühler, zumal in der wilden Zeit diese Hobel häufig
solche Kühler untergeschnallt bekamen. Er besteht aus einem
Polistyrol-Profil und zwei eingeschobenen Kabeln als Leitung. Mit
Decalfolie von Virages ahmte ich die Durchbrechungen des Kühlers
nach.
Da Karsten auch
die ursprünglichen Felgen nicht gefielen, hoffe ich, mit meinen
Minilites, die von
einem Scalextric-Escort stammten, eine passende Wahl gefunden zu haben.
Die farbliche Kombination finde ich persönlich recht stimmig. Die
Decals kamen - wie immer in solchen Fällen - aus meiner
"Schatztruhe", meiner Decals-Grabbelkiste.
Der kleine Kerl
fährt sich unerwartet gut, wenn auch etwas toplastig. Aber das ist
bei
den Resine-Bodys mit geschlossener Karosserie fast ausnahmslos so. Ein
wenig zusätzliches Blei gab ich noch ins Chassis, damit er nicht
zu schnell "den Kopf verliert"! Das tiefgezogene Fahrer-Inlay tauschte
ich gegen eine flache, schwarze Pappe aus, die passend zugeschnitten
wurde. Ich mochte bei dem Vacu-Inlay das angegossene und somit nur
angedeutete Lenkrad nicht. Denn ich hatte noch eine schöne
Fahrerbüste von PROTO in meinem Fundus, die in den FIAT wesentlich
besser hinein passt. So könnte dieser Zwerg-Renner bei einer
historischen Rennveranstaltung von einem Liebhaber um die Ecken
geprügelt worden sein...
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