Ferrari 375 Plus Coupé Carrera Panamericana 1953

Noch im Herbst 2013 stellte ich zwei weitere "PanAm-Bomber" für Marcus aus Nürnberg fertig - ich hatte mich (erneut) auf schwierige Unterfangen eingelassen! Wie schon die anderen hier vorgestellten PanAm-Modelle hatte Marcus diese Slotclassic-Abgüsse besorgt, an denen ich mich nun versuchen sollte... Ich wollte Marcus jedoch keinen Korb geben, lägen die Dinger doch nur nutzlos bei ihm im Schrank...




Dieses an sich sehr schöne Fahrzeug wurde auf der 1953er Carrera Panamericana von Umberto Maglioli gefahren, sein Copilot und Mechaniker war Nino Cassani. Die beiden sahen jedoch die Zielflagge wegen eines Defektes nicht.
Diese Art der Abgüsse von TOP-Modellen habe ich ja schon mehrfach erwähnt: Katastrophal! Unglaublich dickwandig (Schwenktechnik?), viele, viele kleine (und auch große!) Luftblasen, verwaschene Details, Scheibe, die den Namen nicht verdienen (geschweige denn passen!) und eine hochproblematische Oberflache, die die Lackierung zum Harakiri-Unternhemen werden lässt - allen Vorbereitsungsarbeiten zum Trotz!




Nun gut, jammern gilt nicht - Augen zu und durch! Dennoch kann ich kaum beziffern, wieviele Stunden ich in diese beiden Renner investiert habe! Zweimaliges Abbeizen, weil der Lack sch... aussah, pro Fahrzeug bestimmt an die zehn Spachtel- und Schleifgänge... Es hat alles keinen Namen! Das Ergebnis ist - aus meiner Sicht - leidlich gut. Dazu trägt sicher die in mehreren Schichten aufgetragene Lackierungaus der Dose ebenso bei wie die BRM-Speichenfelgen, die ich für Marcus nebst dem PCS-32-Chassis  besorgt habe. Der Innenraum musste massiv überatbeitet wreden, die Pilotenfiguren waren ein Fall für den gelben Sack! Ich organisierte die schönen und sauber gegossenen Halbfiguren von Chris Deco (PROTO). Die werten das Ganze nochal so richtig auf. Den Resine-Kühlergrill musste ich ebenfalls entsorgen - absolut nicht zu gebrauchen! Also in die Grabbelkiste gegriffen und das superfeine Metallgewebe ausgebuddelt! Kommt gut, wie ich finde!



Der Hammer waren aber die Decals! Offensichtlich hat der "Hersteller" dieser Bausätze einen neuen Drucker, ich vermutete einen ALPS. Da die weißen Schriftzüge zwar sehr deckend gedruckt waren, wieen sie aber eine solche Dicke auf, dass man mit Litern von Weichmacherflüssigkeit (die "extra strong"-Flüssigkeit von TRON!) den Dingern nicht beikam! Schließlich musste ich an manchen Stellen die Decals mit Sekundenkleber befestigen, den ich sehr dünn auf eine Skalpellspitze aufbrachte! Hammer! So etwas hab' ich noch nie erlebt!!! Der anschließende Mipa-2k-Lack deckt die ganze Geschichte gnädig zu und eliminiert die Verätzungen durch die Dämpfe des Klebers die - natürlich - den Karosserielack angriffen!



Fahrtechnisch kann man mit diesen Autos definitv nix reißen, sie sind wirklich nur etwas fürs Auge. Obwohl ich die Bodys innen massiv  ausgeschliffen habe, blieb dennoch viel Gewicht oberhalb des Chassis übrig. Somit musste ich das Fahrwerk entsprechend trimmen, so dass die ganze Fihre nunmehr dicht an die 150 g Gesamtgewicht kommt! Ich sag's ja: "Bomber"!

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