Porsche 910 #46

Von Bauer stammt dieser Body-Kit des 6-Zylinder-Porsche, der mit rund 80.-€ mächtig ins Kontor haut, weil er in der vorliegenden Version (Nürburgring 1967) auf 200 Exemplare weltweit limitiert ist! Die Karosserie ist in einem hell-elfenbeinfarbenen Resine gegossen (und das auch recht gut und blasenfrei), sie weist auch bereits eine rot lackierte Frontplatte auf. Lackieren wäre somit für die vorgesehenen Versionen eigentlich überflüssig. Die beigefügten Decals des Kits stellen die 3 berühmten Renner von 1967 dar, Platz 1 für Schütz/Buzetta, Platz 2 für Hawkins/Koch und Platz 3 für  Neerpasch/Elford.


Zunächst gilt es jedoch, einen "regulären" Porsche 908 von FLY zu schlachten (schlägt auch nochmal mit ca. 35.- bis 42.- € zu Buche...), um neben dem notwendigen Chassis noch die erforderlichen Kleinteile wie Scheinwerfer, Pilot, Lenkrad, Tankdeckel, Auspuffanlage und den Feuerlöscher  zu bekommen.

Die (sicher berühmtere) Version von Nürburgring-Sieger Joe Buzetta bzw. seinem Teamkollegen, die der Kit hergibt, war mir wie so oft "zu einfach". Man hätte neben der Anpassungsarbeit hinsichtlich des Chassis nur die Abziehbilder aufbringen müssen - aber: Es musste mal wieder etwas Besonderes sein. Und da mir der 910er für meine Le Mans 1970-Sammlung gerade recht kam, sägte ich ihm das Dach ab und machte ihn so zum Spyder - wie im Original, bei dem das Dach ebenfalls abgenommen wurde. Er mutierte so zum Spyder. Eine neue Komplettlackierung war trotz alledem fällig. Der Farbton des Resine-Materials war mir aber dann doch zu elfenbeinern, auch der Frontdeckel erforderte für das 1970er Le mans-Rennen vorbildgerecht eine blaue (!) Farbgebung. Der Bolide des Privatteams von Christian Poirot und Ernst Kraus crashte im Rennen, das Auto hatte daher diese Tape-Streifen am rechten Kotflügel, womit man versuchte, den Boliden zurecht zu flicken und fahrbar zu halten - nutzte aber nix, in der 14. Stunde kam nach kapitalem Motorschaden das "Aus".


Alles in Allem ein recht hübsches Modell, auch wenn bei Vergleichen sehr schnell deutlich wird, dass der Wagen von Bauer  in seiner Gesamtheit zu voluminös umgesetzt worden ist. Im Original waren die 910er sehr zierliche Autos, die nicht mit den Sportprototypen à la Porsche 908 zu vergleichen waren. Jedoch nutzt Bauer gerade das Chassis des 908er, um den Body des 910 draufzupflanzen! Mir scheinen die Porsche 910 von Märklin Sprint eher dem Vorbild zu entsprechen. Aber ähnlich ist es ja mit dem Porsche Carrera 6 (906) von FLY, der in den Proportionen überhaupt nicht stimmig, weil zu breit, ist.



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