Ferrari 512 S Spyder #9

Meinem speziellen Sammelgebiet "Le Mans 1970" konnte ich vor einiger Zeit ein neues "selbst gestricktes" Fahrzeug hinzufügen. Die spanische Firma FLY brachte ja bereits einige Autos aus diesem Rennen als Slotcars heraus, dennoch ist die Liste der Fehlenden recht lang, also: selbst Hand anlegen! Zumal dieser "Umbau" eigentlich gar keiner ist, hier handelt es sich lediglich um eine Umlackierung. War das passende Fahrzeug bei den Iberern zwar angekündigt (erstmalig im Katalog 1998 mit einem Originalbild erwähnt), kam dann aber in der Imola-1970-Version auf den Markt und zählt heute mit zu den gesuchtesten Fahrzeugen.
Die Fahrerpaarung war in beiden Rennen mit Juncadella/Fernandez die selbe, auch sah das Fahrzeug nahezu identisch aus. Auf den ersten Blick glaubt man, man müsse lediglich aus der Startnummer 6 für Imola eine Nummer 9 für Le Mans machen und hat dann das gewünschte Modell. Hier war nun gründliche Recherche angesagt, um das Fahrzeug in der LM-Version möglichst von allen Seiten gezeigt zu bekommen. Am weitesten kam ich bei meiner Suche mit Fotos von 1:43er Sammlermodellen der unterschiedlichsten Firmen, wie man sie zu Hauf im Internet findet.

Nach einem kompletten Abschleifen der Karosserie eines Spyders der ersten Serie (C1-C4) und dem Setzen der Bohrlöcher für die hochgestellten Spiegel auf den Kotflügeln (die z.B. der C2 nicht hat und die aus meiner Grabbelkiste stammen!) erfolgte eine Neulackierung in gelb (Revell 12), ergänzt durch den farblich abgesetzten grünen Winkel auf der Fronthaube, den Längsstreifen und den grünen Flaps. Die Masse der Decals sind von Virages oder DMC erhältlich, lediglich der seitliche Schriftzug der Scuderia Montjuich, des spanischen Rennstalls, musste in mühevoller Kleinstarbeit aus Einzelbuchstaben zusammen gesetzt werden. Man kann sich hier kaum mit einem Tintenstrahldrucker behelfen, da die meisten Drucker weiße Schriftzüge nicht bringen, sie erscheinen auf einem Schwarzen Feld durchsichtig. Ein Hinterlegen mit weißer Decal-Folie wäre zwar möglich, dann wird das Ganze aber recht dick und unansehnlich. Es gibt wohl nur wenige (und auch sehr teure) Tintenstrahler, die weiße Farbe auf Decal-Folie drucken. Dennoch: das Ergebnis meiner Buchstabier-Arbeit kann sich sehen lassen (kommt auf den Fotos durch die geringe Auflösung nicht so deutlich heraus - Tribut an die Ladezeiten...!).

Die schwarz-weiß-karierten Felder der Kronen-Symbole vom Logo der Scuderia Montjuich drückte ich mit der Lochzange aus 1:24er S.E.V.Marchal-Logos (die mit den Luchsköpfen, dem französischen Fahrzeugbeleuchtungshersteller). Das Kronenhäubchen wurde mit einem 00er-Pinsel gemalt. Ebenso entstand die „Helmzier“ des Piloten, Senor Juncadella hatte auch so ein Bapperl auf seinem Helm. Mit recht wenig Aufwand entstand so mein erster „Lückenfüller“, der mein Starterfeld des 1970er LM-Rennens komplettieren sollte. Rückblickend betrachtet ärgert es mich nur, dass ich beim Zerlegen des Slotters nicht gleich die Scheinwerfer dieser ersten Serie herausgenommen und sie gegen die Beleuchtung der späteren 512er getauscht habe, die wesentlich schöner und realistischer aussehen als die platten Chromscheiben der Varianten C1-C4.





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