Alfa Romeo Monoposto Mille Miglia 1958


Schon über ein Jahr lag der OCAR-Abguss des Alfa Monopostos in meinem Schrank. Karsten aus Berlin hatte sich gewünscht, dass ich den kleinen Renner für ihn baue. OCAR hatte sich wieder einmal an einem der extrem raren SlotClassic-Modelle versucht - aber auch nur versucht! Dass der OCAR-Guss seine Tücken bzw. jede Menge Blasen hat, daran habe ich mich mittlerweile schon gewöhnt. Und trotzdem gibt es immer wieder Überraschungen, die einem fast den Spass am Bau verleiden können!



Da hatten die Abgiesser es doch tatsächlich fertig gebracht, die beigefügten Schleuderguss-Bauteile für den Grill umlaufend je 1,5 mm kleiner zu machen - oder die Aussparungen an der Karosseriefront größer, wie man es auch sehen will! Ein absolutes Unding und so überflüssig wie ein Kropf, nicht mit gesundem Menschenverstand zu erklären! In der Konsequnez hieß es also Spachteln und Schleifen, was das Zeug hielt. Dabei ging natürlich die fast-Chrom-Oberfläche des Grills flöten!



Als weitere Folge musste somit der charakteristische Kühlergrill in Wagenfarbe mit überlackiert werden, um die Anspachtelungen zu kaschieren. Die Details waren dann vor dem Klarlack mit Chromfarbe hervorzuheben. Wie gesagt: Alles so überflüssig wie nur was!



Bevor es an den Lack ging, habe ich im Rohbau die Karosse auf ein Fahrwerk abgestimmt. Einen passenden Untersatz zu finden fiel mir nicht leicht, denn das Wägelchen ist doch extrem schmal und kurz. Ein voll ausgestattetes Cockpit war somit kaum möglich, ich hätte ansonsten wahrscheinlich auf ein 1:43er-Fahrwerk zurückgreifen müssen. Dabei hatte ich schon ein modifiziertes Chassis des Porsche 550 Spider von Revell vorgesehen, von dem auch die Stahlscheibenräder stammen.



Das Porsche 550-Chassis habe ich um 2 mm im Radstand gekürzt, indem ich die vorderen Achshalter auf der Grundplatte des Fahrwerks nach hinten versetzte. Dabei galt es auch die Kardanwelle um 2 mm zu kürzen.



Da ich kein großer Freund von Magneten bin, spendierte ich dem Zwerg eine Beschwerung mit 10 g an jene Stelle unter dem Chassis, an der Revell den längenvariablen Magneten vorgesehen hatte. Das selbstklebende Stück Blei stammt aus dem Kfz-Bereich und wird zum Räderauswuchten benutzt. Man könnte es auch wieder entfernen und den Originalmagneten samt Halter einsetzen, wenn man diese Art des Fahrens bevorzugt.



Sehr selbstkritisch betrachtet muss ich sagen, dass der kleine Alfa nicht gerade mein gelungenstes Slotcar ist. Der Lack gelang mir leider nicht so gut, kleinere Einschlüsse habe ich einfach nicht vermeiden können. Dass OCAR den gleichen Fehler wie SlotClassics macht und nicht sauber recherchiert, ist nur noch das Tüfelchen auf dem i.! Die Straßenversion dieses kleinen Sportwagens hatte an den Front- und Heckstoßstangen "Hörner", wie sie seinerzeit in Mode waren - die Rennversion jedoch nicht! Also hieß es auch hier wieder "Abtrennen und Schleifen"! Dass dabei die Oberflächenverchromung flöten ging, die man weder mit BareMetal-Folie noch mit Chrom-Farbe wieder so hinbekommt, ist ja bereits ein Selbstläufer. Aber dass beim Klarlackieren der anfänglich echte Chromglanz meines Edding-Stiftes so ins matte umschlug, hat mich dann doch sehr geärgert. Diese Methode der Verchromung wende ich nun schon seit Jahren erfolgreich an und schwörte bisher darauf - bisher!







Die eingepasste "Badewanne mit schwarzem Wasser" krönte ich mit einer dem Original sehr nahe kommenden Fahrerfigur von Proto, die jedoch ein wenig beschnitten werden musste, um ins Cockpit zu passen. Die Decals der Nummernschilder habe ich selbst gedruckt





Dennoch ist der kleine rote Renner ein Hingucker, denn auf den Bahnen wird man ihn nicht allzu häufig antreffen. Auch kann ich mir vorstellen, dass er von Karsten recht vorsichtig - wenn überhaupt - bewegt werden wird.

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